Eine Abstimmung
Der Senat der USA hat Frau Linda McMahon als Bildungsministerin der USA bestätigt. 51 republikanische Senator*innen waren für sie, alle 45 demokratischen Senator*innen gegen sie. 4 Republikaner sind der Sitzung offenbar fern geblieben. Eine relativ knappe Mehrheit also.
Who is …
Wer ist Linda McMahon? Sie ist die „frühere Chefin der Organisation World Wrestling Entertainment (WWE)“, hat also zumindest theoretische Kenntnisse über Sport, Theater und Geschäft. (Wrestling ist als „Ringkampf“ ein scheinbarer Sport, in Wirklichkeit ein Theater nach Drehbuch und in den USA ein großes Business – also ein <irony>hervorragender Hintergrund für Bildungspolitik</irony>.) Außerdem hat sie sich als Wahlkampfspenderin für Trump 2.0 hervorgetan.
In den Hearings hatte sie angekündigt, „die politische Macht der US-Bundesregierung im Bildungsbereich zu beschneiden“: also ihre eigene Macht zu vermindern. Sie stimmt da mit ihrem Boss überein, der verlangt hatte, sie möge „sich selbst arbeitslos machen“.
Föderalismus?
Eine Bildungspolitik des Bundes soll es in den USA also i.W. nicht mehr geben. Im besten Fall fallen also die bildungspolitischen Aufgaben an die Bundesstaaten zurück – sofern sie nicht ausfallen. Bildungsausgaben und Bildungssysteme werden also in Kalifornien, in Wyoming, in Louisiana, in Arkansas, in Texas, in Alaska usw. verschieden aussehen: mehr oder weniger engagiert oder schlampig, mehr oder weniger fortschrittlich oder stockkonservativ, mehr oder weniger verwahrlost oder „gehoben“. „Gute“ Bildung wird teurer werden; staatliche Bildung schlechter (weil ärmer) – noch etwas extremer, als wir das in einigen südlichen Staaten Europas schon wahrnehmen können.
Ich glaube, dass das der breiten Bevölkerung in den USA schaden wird. Bemerkt werden wird das aber erst mit Verzögerung. Die sichtbare Wirkung setzt nicht sofort ein.
Ob man das mit dem „schönen“ Wort Föderalismus beschreiben kann? Ich zweifle.