COP 28
Zwischen 30.11. und 12.12. soll in Dubai, einem der Emirate der VAE, die 28. Weltklimakonferenz stattfinden. Sie steht schon jetzt unter einem Unstern.
Dubai
Das erste Problem war das ausrichtende Land. Dubai, eines der Emirate der „Vereinigten Arabischen Emirate“ (VAE), in denen weltweit pro Kopf am meisten CO2 emittiert wird – nach Qatar:
Vorsitz: der Bock als Gärtner
Das zweite Problem war der Vorsitz. Sultan Ahmed Al Jaber, der gleichzeitig Industrieminister der Emirate und Vorstandsvorsitzender der Abu Dhabi National Oil Company, des zwölftgrößten Ökonzerns der Welt, ist, soll der Konferenz vorsitzen. Der Bock als Gärtner! Das wurde bereits breit kritisiert.
Vorbereitung
Dann wurde Ende Oktober eine Ausschusssitzung, die einen wesentlichen Beschluss der Vorgängerkonferenz umsetzen sollte, ergebnislos abgebrochen. Also doch kein „Fonds für die Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste“.
So weit so schlecht.
Atomkraft
Nun haben aber außerdem 6 Staaten angekündigt, in einer Erklärung auf der COP28 zu fordern, die Atomkraftkapazitäten bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen: Frankreich, die USA, das UK, Schweden, Südkorea und die VAE.
Ja, die werden das wohl durchsetzen. Sie haben ja „Heimvorteil“.
unfähig, unwillig
6 der wohlhabendsten Länder der Welt geben damit zu, dass sie unfähig und unwillig sind, von ihrem Wohlstand auch nur ein klitzekleines Bisschen zu verzichten und die weltweit erdrückende Last des Klimawandels etwas zu verteilen.
Ja, ich nehme auch an, dass ohne gravierenden politischen Wandel kein ausgemachtes Klimaziel erreichbar ist. Ich halte aber Atomenergie nicht für eine Lösung, sondern für ein zusätzliches Problem: 1. Tschernobyl, 2. Fukushima, 3. Lagerung des Atommülls, immer noch ein ungelöstes Problem („Bis heute gibt es keine Antwort auf die Frage nach der sicheren Entsorgung des Atommülls“), de facto ein unlösbares Problem.
Klar ist das kein neues Problem; und wir werden mit der Verlängerung der Atomenergie einfach das Problem der Lagerung des Atommülls um Jahrhunderte verlängern. Aber es gilt offenbar der Grundsatz: „Nach uns die Sintflut!“
Unsere Politiker sind unfähig – weltweit, in grandiosem Ausmaß.
Mit einigem Glück wird uns in den nächsten 10 Jahren kein explodierendes Atomkraftwerk um die Ohren fliegen. Und in den dann nächsten 10 Jahren … und so weiter.
Was kann man von der 28. Weltklimakonferenz (COP 28) in Dubai erwarten?
Nichts. Oder: den Ausbau der Atomenergie.
Wir können die „Weltklimakonferenz 28“ bereits vergessen.
Lit. (falls man noch Genaueres wissen will):
Stöcker, Christian (2023): Die Untergangsberater
[…] das 1,5-Grad-Ziel zu verfehlen und statt effektiver politisch-ökonomischer Maßnahmen denken einige Staaten lediglich an einen enormen Ausbau der Atomenergie. Ja: Atomenergie könnte sehr viel „nicht-fossile“ Energie für Maßnahmen des […]
[…] Am 16. November habe ich darüber berichtet, dass 6 Staaten auf der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai eine Verdreifachung der Atomkraftkapazitäten durchsetzen wollen: USA, Frankreich, UK, Südkorea, Schweden, VAE: „Weltklimakonferenz unter Unstern“. […]