Der FPÖ-Wehrsprecher Reinhard Bösch schlägt zur „Lösung“ von Flucht-Problemen vor, militärisch Boden in Nordafrika zu besetzen – in einem Interview in der Neuen Vorarlberger Tageszeitung von gestern.
Eine „militärische Besetzung von Boden“? Das ist ein Krieg. Was denn sonst?
Weiß der Mann, was er da tut? Ich vermute nein. Dann ist er zu dumm, um Wehrsprecher einer Regierungspartei zu sein. Aber es könnte auch sein, dass er das weiß. Dann ist er ein Kriegstreiber und ungeeignet, um Wehrsprecher einer Regierungspartei zu sein.
Jedenfalls: der Mann ist untragbar.
Seine Partei ist untragbar.
Der Kanzler, der dazu schweigt, ist es auch.
Weil es bei den jeweiligen Betroffenen immer (immer!) um „falsches Zitieren“ gehe, sie „missverstanden worden“ seien, ihre Zitate „aus dem Zusammenhang gerissen“ wurden, hier Böschs Wortlaut lt. Standard oder auch per vol.at:
Wenn es uns nicht gelingt, Anlandeplattformen in Nordafrika zu errichten, zum Beispiel in Libyen – wenn wir in Libyen mit der einen Regierung das nicht organisieren können, müssen wir es halt mit der anderen libyschen Regierung organisieren. Und wenn das nicht funktioniert, dann ist das auch nach meiner Auffassung mit verschiedensten militärischen und polizeilichen Kräften einfach durchzuführen. Also einen Raum in Besitz zu nehmen vonseiten der Europäischen Union, ihn zu sichern, dort auch Versorgungseinrichtungen für diese Menschen einzurichten und dann diese Menschen zurückzubringen in ihre Heimatländer.
Oder:
Praktisch natürlich mit militärischen Kräften einen Raum in Besitz nehmen, ihn sichern, dort Versorgungseinrichtungen für diese Menschen bereitstellen und sie dann in ihre Heimatländer zurückbringen […]
Nein nein, nicht „missverstanden“: was der hier propagiert, ist militärisches Einmarschieren in einem fremden Land. Krieg.
[…] Wehrsprecher des Koalitionspartners propagiert den Einmarsch in Afrika und Kanzler Kurz drückt sich vor der Mitverantwortung. Bösch, der FPÖ-Wehrsprecher, gehöre […]