michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Mein Vorschlag an Frau Engelhorn

Das Vermögen

Frau Marlene Engelhorn will einen guten Teil ihres ererbten Vermögens – genau geht es um 25 Millionen Euro – verteilen. Die Verteilung soll ein per Zufall ausgewählter Bürgerrat entscheiden.

Ich finde das einen sehr interessanten Vorschlag. Frau Engelhorn hat von den Besitzern des BASF-Konzerns geerbt und für dieses Erbe nicht gearbeitet. Sie will es – wie sie es nennt – „rückverteilen“. Regeln soll das demokratisch ein Bürgerrat, der „Gute Rat“.

Mein Vorschlag

Ich sehe als einen Urgrund der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit die systematische Ungerechtigkeit des Bildungssystems. Bildung wird in Österreich massiv „vererbt“; an Bildung hängt sehr viel: z.B. haben gebildete Menschen auch einen besseren Zugang zum Gesundheitssystem. Außerdem ist Bildung ein wirksamer Faktor einer gesunden politisch-wirtschaftlich-gesellschaftlichen Entwicklung.

Ich würde deshalb die 25 Millionen in eine Engelhorn-Bildungsstiftung einbringen und dort konservativ und ökologisch (also z.B. nach ESG-Kriterien) anlegen. Sagen wir, wir kommen vorsichtig auf eine Verzinsung von 4%. Dann entsteht jährlich ein Betrag von ca. 1 Million Euro, ohne dass das Stiftungsvermögen nominell schwindet. Diese Million könnte man auf ca. 40 Jahresstipendien zu je 1800 Euro monatlich verteilen. (Über die genaue Höhe des Stipendiums und über die Anzahl der zu vergebenden Stipendien kann man sich genauere Gedanken machen – z.B. im „Guten Rat“. Man könnte auch 100 Stipendien vergeben, die dann halt nicht mehr so hoch ausfallen würden.)

Für diese 40 Stipendien könnten sich junge Leute, die ein Studium anstreben, bewerben. Der  „Gute Rat“ soll die dann vergeben. Erhalten sollen die Stipendien Menschen, die (a) sich aufgrund ihrer Herkunft kein Studium leisten können und (b) einen sinnvollen Plan (Studienausrichtung) vorlegen können. Man sollte dabei auch auf Geschlechtergerechtigkeit und andere Kriterien der Inklusion achten.

Im nächsten Jahr dann die nächsten 40 usw. In 10 Jahren könnte man damit 400 intelligente Menschen aus benachteiligten Gesellschaftsschichten substanziell fördern. Das wäre ein wesentlicher Beitrag von Frau Engelhorn zur gesellschaftlichen Entwicklung.


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