Das Programm zeigt die Handschrift des ÖVP-Bildungsexperten Andreas Salcher. Ich bemerke wenige FPÖ-Ideen. Offenbar war die von und mit Salcher aufmunitionierte ÖVP dominant.
Zum Teil uralt und schon lange überholt, zum Teil nix Neues, zum Teil eh ned unvernünftig, wenn auch nicht zu Ende gedacht.
Ziffernnoten in der Volksschule. Uralt. Wer braucht sie? Das dürfte von der FPÖ kommen.
Bildungspflicht? Die gibts doch schon. Nix Neues. Das wird der FPÖ Stammwähler kosten.
Lehrergehälter an Leistungen orientieren. Aber wie misst man Lehrerleistungen? Am output, sagt Kurz. Also möglichst viele Absolventen. Oder doch möglichst gute Absolventen – also möglichst wenige, elitäre. Gute Förderung – oder gute Auslese? Oder einfach bloß möglichst ruhige, zufriedene Eltern? Misst man Lehrerleistung an der Anzahl der fabrizierten Arbeitsblätter? Je mehr, desto besser, weil fleißig? Je mehr, desto schlechter, weil Kosten?
Ethik bei Abwahl von Religion? Nicht ganz falsch, meine ich. Aber unvollständig gedacht. Nicht Religionen neben- und gegeneinander: ich wär für ein Pflichtfach „Ethik und Religionen“.
Weiterbestand des Gymnasiums? Na eh klar; musste kommen, wenn die verhandeln.
Ausbau der Ganztagsschule. Nett und gut; aber welcher? Das wär die wirklich wichtige Frage.
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Ein Nachsatz noch zur leistungsgerechten Lehrerentlohnung: Ja, ich bin im Prinzip immer für leistungsgerechte Entlohnung. Bei Lehrern & Lehrerinnen, aber auch bei PolitikerInnen, SpitzenmanagerInnen, StraßenarbeiterInnen. Zwischen Mindeststundenlohn und Maximalstundenlohn kann da m.E. höchstens ein Verhältnis von 1:10 bestehen.
Wie misst man Lehrerleistung, Politikerleistung, Managerleistung? Erst, wenn diese Frage beantwortet werden kann, kann man sinnvoll über leistungsgerechte Entlohnung reden. Ich weiß von hochbezahlten Politikern und Spitzenmanagern, die grauenhaft Dinge in den Sand gesetzt haben. Wenn man die leistungsgerecht bezahlen würde, müssten die was zurückzahlen.