Das Aufklärungsgespräch
Eines Tages blätterte der große kleine Bub, er war 13, das Fotoalbum seiner Eltern durch. Er besah sich auch die Hochzeitsbilder vom August 1956. Und er begann zu rechnen. Bis zu seinem Geburtstag kamen da ziemlich genau 8 Monate heraus. Er fragte seine Mutter, ob er ein kleines, schwaches Baby gewesen sei. „Nein“, lachte die Mutter, „das größte und stärkste auf der ganzen Station“.
Das merkte sich der Bub. Vier Jahre lang.
Vier Jahre später hatte er zum ersten Mal eine Freundin. Heftig verliebt. Und der Vater sah sich genötigt, ein ernstes Gespräch über vor- und außerehelichen Geschlechtsverkehr anzuberaumen.
„Du musst mir gar nix sagen“, meinte der große Bub. „Ich bin auch 8 Monate nach der Hochzeit auf die Welt gekommen.“
„Wer hat das gesagt?“ brüllte der Vater.
„Das hab ich mir selbst ausgerechnet“, war die Antwort.
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Das Finanzierungsgespräch
1979. Der Vater stellte fest, dass sein Sohn in Innsbruck nicht nur studierte. Nein, der Bub tat alles Mögliche. Alles politisch, und dann noch auf der falschen Seite. „basisdemokratisch“ hieß das in den spärlichen Erzählungen des Sohnes, und „alternativ“. Und der Vater zitierte den Buben zu einem ernsten Gespräch.
„Ich habe nicht die Absicht, deine Aktivitäten in Innsbruck weiterhin zu finanzieren!“, begann er.
„Okay!“, meinte der Sohn.
Das war das Ende des Gesprächs.
(Dass er für den Herbst bereits eine Zusage für eine Stelle an der Uni hatte, verschwieg er weiterhin.)