Die Corona-Pandemie: am 7.6. in den USA ca. 2 Millionen Corona-Fälle, über 110.000 an Corona Verstorbene. 587 Krankheitsfälle und ca. 33 Tote pro Mittelstadt von 100.000 Einwohnern. Die USA an der Spitze einer unrühmlichen Tabelle.
Die Rassismus-Endemie: friedliche Proteste werden mit Polizeigewalt niedergeschlagen. Harmlose Protestierende kommen ums Leben: erschossen, erstickt. Kinder werden erschossen, weil sie schwarz sind und gefährlich erscheinen. Die Opfer sind „Schwarze“ und „Latinos“; sog. „Weiße“ sind in den meisten Fällen die Täter. Polizisten solidarisieren sich mit den Verfolgten: der Präsident holt die Nationalgarde und heizt den Rassismus an.
Ein wirtschaftlicher Niedergang: die Arbeitslosigkeit liegt im Schnitt bei etwa 10% – nicht aber bei „Schwarzen“ und „Latinos“ – dort liegt sie wesentlich höher. Wirtschaftliche Isolation; Zölle werden eingehoben, Handelsverbindungen gekappt. Internationale Abkommen werden gebrochen.
Ein völlig erratischer Präsident, der sich fortwährend widerspricht. Der objektive Dummheiten verbreitet. Der sowohl in Wirtschafts- als auch in Außenpolitik als auch in Umweltpolitik objektiv inkompetent ist und durch seine Entscheidungen die Sachverhalte verschlimmert. Und der trotzdem Chancen hat, wiedergewählt zu werden.
Corona. Rassismus. Trump. Keines davon würde die USA umbringen. Aber alle drei auf einmal?
Die USA am Rande. Ja. Aber am Rande wovon? Vom Bürgerkrieg? Von einer Revolution? Vom offenen Faschismus?
Nachtrag am 8.6.
Wollen wir nicht zu europäisch-hochmütig werden. Die Pandemie hatte Europa auch extrem im Griff: über 40.000 Tote im UK, an die 30.000 in Italien, Frankreich, Spanien …
Und Rassismus haben wir auch. Marcus Omofuma wurde schon 1999 von 3 österreichischen Polizisten beim Abschubflug nach Sofia umgebracht, „fahrlässig“. Und die täglichen „kleinen“ Rassismen gibt es selbstverständlich auch in Europa. Aber es ist vielleicht nicht der endemische Rassismus der USA.
Und mehr als bloß fragwürdige Staatschefs haben wir auch. Gut: einen Trump sehe ich in Europa nirgends. Orban vielleicht? Aber das ist dann halt „nur Ungarn“.
Europa am Rande? Die EU am Rande? Ja, schon. In der Corona-Krise waren plötzlich Masken-Importe schwierig, weil die europäischen „Partner“ Lieferungen stoppten – aus Eigennutz. Da war von „Gemeinschaft“ nicht mehr viel übrig.
Europa am Rande wovon? Vom Zerfall der EU in Partikulärinteressen?