Seit heute ist Trump neuer US-Präsident. Immer noch bin ich mir unsicher, ob der neue US-Präsident ein populistischer Vollkoffer oder nur (?) der Darsteller eines populistischen Vollkoffers ist. Und was wäre schlimmer?
Eine kleine Hoffnung
Trump will „America great again“ machen. Da knüpfe ich eine Hoffnung dran. Wenn sich der US-Populismus auf sich selbst konzentriert, von „der Welt“ abwendet, ist er unangenehm für viele AmerikanerInnen, aber nicht weltweit gefährlich. Dann wird er halt „great“ als eine Form politischer Selbstbefriedigung.
Eine große Angst
Wenn „great again“ sich nach außen richtet und „Wir werden die zivilisierte Welt vereinen gegen den radikalen islamischen Terrorismus, den wir komplett von der Erdoberfläche auslöschen werden“ (Übersetzung lt. news.orf.at) ernst gemeint ist, bekomme ich Angst. Den Terrorismus besiegen kann man nur, indem man ihm die soziale Basis entzieht, durch gerechte Verteilung von Wohlstand, Gesundheit und Bildung, weltweit. Wer von „Auslöschung“ spricht und eines Tages einen außenpolitischen „Erfolg“ braucht, der kann auf die Idee kommen, „just a small nuclear bomb“ einzusetzen. Das ist die mögliche Katastrophe; da hab ich Angst vor Trump. Das ist mindestens so gefährlich wie die Kubakrise 1962.
Und es würde den Terrorismus nicht „auslöschen“.
Der „lokale“ Einsatz einer Atombombe ist eine Angstvision, klar. Ich erinnere daran, dass die USA 1945 schon zwei Atombomben abgeworfen haben: Hiroshima und Nagasaki. Es würde ganz sicher nicht bei einer bleiben.
Noch eine Hoffnung
Ich halte die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass Trump der Präsidentschaft schnell müde wird und die USA ebenso schnell Trumps. Ein Amtsenthebungsverfahren (impeachment) halte ich für gut möglich. Ich wette, dass der US-Präsident am 1.1.2021 nicht mehr Trump heißen wird. Wer hält dagegen?