… aber erst „gegen die Medien“
Gestern erklärte der neue US-Präsident bei einer Veranstaltung bei der CIA, dass er einen „running war with the media“ führe.
Das geht ja schnell. Anlass war, dass viele Medien durch Bilder belegten, dass bei der Angelobung Obamas wesentlich mehr Menschen anwesend waren als bei der Trumps. Eigentlich eine Nebensächlichkeit, außer für einen eitlen Tropf.
Den „Krieg gegen die Medien“ kann man gewinnen. In einer Diktatur, und nur dort. Das „Neue Deutschland“ war in der DDR die große Monopoltageszeitung. Sie hatte zentral, von „oben“ verordneten Inhalt und war hochgradig … fad. „Informationsquelle“ war sie nur für diejenigen, die gelernt hatten, subtile Botschaften „zwischen den Zeilen“ zu lesen. Das „Neue Deutschland“ überlebte den Zusammenbruch der DDR selbstverständlich nicht (wirklich, sondern ist heute eine relativ kleine, relativ unbedeutende Zeitung unter vielen).
Trump wird den „Krieg gegen die Medien“ verlieren, wenn er keine Diktatur aufbaut.
In der Berichterstattung der Zeit im Bild gestern um 19:30 Uhr wurden zwei Bilder gezeigt: eines von der Angelobung Obamas und eines von der Trumps. (tvthek.orf.at/profile/ZIB-1-OeGS/145302/ZIB-1-OeGS/13904333) Im Internet waren die Bilder nicht sichtbar; es erfolgte statt dessen ein Insert: „Aus rechtlichen Gründen kann dieser Teil der Sendung im Internet leider nicht gezeigt werden.“ Auch sonst sind Bilder von den Angelobungen nicht leicht zu finden.
Greift die US-Zensur schon?
Für diejenigen, die sich für vergleichende Bilder zwischen den Inaugurationen von Obama 2009 und Trump 2017 trotzdem interessieren (Suche nach „photo inauguration trump“):
Ich habe screen shots gemacht, kann die Bilder also auch zur Verfügung stellen, wenn die Sender sie nicht mehr aktuell halten.