michael bürkle

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Michael Bürkle

Ein „Thriller“ über Freud

Der ORF hat – zusammen mit Netflix – rund um Sigmund Freud eine „Thriller“-Serie gedreht. In 8 Folgen – 1. Hysterie, 2. Trauma, 3. Somnambul, 4. Totem und Tabu, 5. Trieb, 6. Regression, 7. Katharsis, 8. Verdrängung – sollen offenbar Grundbegriffe der Psychoanalyse verständlich und spannend erläutert bzw. „erzählt“ werden. Die Regie führt Marvin Kren; einiges an österreichischer Schauspielprominenz spielt schau.

Jetzt wäre das Anliegen an sich interessant, finde ich. Über die Psychoanalyse und all das, was sie an verwandten und anderen, gegensätzlichen Psychotherapien provoziert hat, könnte man viel lernen. Und das wär auch spannend. Allein: dazu müssten halt die Grundsachverhalte, die erzählt werden, stimmen. Das tun sie aber nicht. Unter dem Gebot, einen „Thriller“ zu drehen, wird in jeder Folge massiv die Realität verfälscht. Diesen Freud, der hier gezeichnet wird, hat es wirklich nie gegeben.

Das hat sich Sigmund Freud nicht verdient, finde ich.

Wenn man mit Anlauf ein Thema verfehlen will, nimmt man sich am besten vor, einen Thriller zu drehen. Das ist hier geschehen.


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