Was ist da „sicher“?
Die EU-Kommission hat offenbar zur Beschleunigung von Asylverfahren – „schneller zu einem negativen Abschluss“ ist gemeint – 7 Staaten zu sog. „sicheren Herkunftsländern“ erklärt. Aus Nordafrika sollen das Ägypten, Marokko und Tunesien sein, aus Lateinamerika Kolumbien, aus Asien Bangladesch und Indien und aus Europa der Kosovo.
Ich frage mich, welche Eigenschaften diese Länder zu so „sicheren“ Ländern machen, dass man Asylansuchen von dort als sozusagen chancenlos und damit als schnell abzufertigen klassifizieren kann.
Bangladesch und Indien sind immer wieder von schweren Auseinandersetzungen mit religiösem Hintergrund geprägt. In Kolumbien führen Drogenbanden (fast) schon Kriege. Der Kosovo steht in heftigen, auch gewaltgeprägten Differenzen mit Serbien und Nordafrika wird mindestens in Teilen von der Muslimbruderschaft gewalttätig geprägt.
Glaubwürdigkeit?
Wenn man in der Asylpolitik ernst genommen werden will, sollte man sich nicht auf windige Kriterien in der Einschätzung von persönlicher Sicherheit verlassen. Das schadet der Glaubwürdigkeit.