In Ötz ist heute ein Baum auf das Tragseil einer Seilbahn gestürzt und hat eine Gondel 7 Meter in die Tiefe gerissen. Ein Tourist schwebt in Lebensgefahr, drei sind schwer verletzt.
Ein technisches Gebrechen sei auszuschließen, meint der Bezirkspolizeikommandant Juen. Offensichtlich habe es auch kein menschliches Versagen gegeben. Einfach nur „ein absoluter Alptraum, der heute in Hochötz für Gäste und Bahnbetreiber zur bitteren Realität wurde“ – wie es der ORF in „Tirol heute“ formuliert.
Das statement der Geschäftsführerin der Bergbahnen Hochoetz, Frau Burger, bringt etwas Licht in die Sache:
„Bei jeder Bahn, bevor sie jeden Tag in Betrieb geht, gibts immer wieder Kontrollphasen. Und genau bei diesen Kontrollphasen wird kontrolliert, ob also die Gefahr besteht, dass Bäume zum Beispiel umgeknickt sind, dass sie ins Seil hängen, und auch das wurde heute in der Früh ordnungsgemäß durchgeführt und ist also als okay befunden worden und ist dann halt in den Fahrbetrieb gegangen.“
Also: man hat in der Früh nachgesehen, ob Bäume umgeknickt sind, man hat nichts Besonderes bemerkt, das also „als okay befunden“ und die Bahn in Betrieb gehen lassen. Fragen: Wie intensiv hat man da nachgesehen? Wie hat man das gemacht? Ist jemand die Strecke abgegangen? (Wohl kaum!) Oder waren das einfach einige scharfe Blicke auf die Seilbahn?
Ich kann mir das gut vorstellen: das Gelände ist unwegsam; man überblickt es nicht; man kann sich unmöglich sicher sein – aber die Bahn muss laufen, das Geschäft steht unter Druck, jeder, der warnt, macht sich unbeliebt. Und also befindet man „als okay“.
Wenn in Tirol „alles richtig gemacht“ wird, wird es immer wieder spannend.