Die Bundesregierung provoziert mit ihrer Corona-Schulpolitik große Cluster
Man kann es Länge mal Breite in der Presse nachlesen: die Corona-Zustände an den österreichischen Schulen sind katastrophal.
Ist das Virus so schlimm? Nein: die Corona-Bildungspolitik der Regierung ist die wahre Katastrophe. Bundesminister Faßmann provoziert, ja „erzeugt“ geradezu Infektionen bzw. Zustände, die Infektionen machen.
Katastrophenidee 1
Das erste war die katastrophale Idee, jenseits der sowieso schon geschönten Ampelfarben für das gesamte Schulsystem die Ampelfarbe GELB zu verordnen. Das ist jenseitig; jenseits jeder Realität, jenseits jeder Nachvollziehbarkeit, jenseits jedes Verständnisses. Ich war – als Direktor – noch eine Woche lang irgendwie – naja: – „froh“ um GELB, denn das hat uns ermöglicht, das Schuljahr halbwegs reibungsarm zu beginnen. Aber spätestens ab dem Samstag, dem 19.9., war das nur mehr … naja: jenseitig.
Katastrophenidee 2
Dann das Beharren auf Präsenzunterricht. Es muss Unterricht stattfinden, egal wie die Zustände an der Schule sind. Reihenweise Lehrer*innen in Quarantäne oder krank? Egal: es muss Unterricht stattfinden. In der Schule. SchülerInnen verunsichert und „Kontaktperson“? Egal: es muss Unterricht stattfinden; in der Schule. Der Arbeitgeber legt Studierenden nahe, nicht in die Schule zu gehen, damit sie sich nicht anstecken? Egal: es muss Unterricht stattfinden; in der Schule.
Prävention? Brauchmaned.
Es gibt Schulen, die warnen vor Clustern: An die 1000 erwachsene berufstätige Studierende in einem modularen System, das systematisch die Studierenden in Modulen immer neu durchmischt? Egal: es muss Unterricht stattfinden – in der Schule. Dabei würde die Schule sowieso Unterricht führen: keine einzige Stunde würde entfallen – im „ortsungebundenen Unterricht“ oder „distance learning“. Aber nein: es muss Präsenzunterricht sein. Man muss in der Schule nahe beieinander sitzen.
Diese Sturheit, diese Verbohrtheit, diese – hmhm – „etwas eingeschränkte Sichtweise“: sie provoziert Cluster. Wo eine Schule ortsungebundenen Unterricht als präventive Maßnahme vorschlägt und das locker durchhalten könnte, sogar auf ausdrücklichen Wunsch von Studierenden – nein: alle müssen in die Schule.
Ich sehe durchaus ein: Kinder sind weniger gefährdet und brauchen Schule. Und Eltern müssen arbeiten gehen. Aber auch VolksschullehrerInnen und die KollegInnen aus der Sekundarstufe 1 verdienen Schutz vor Ansteckung. Ohne sie wird es nicht gehen.
Man muss differenzieren. Sehr.
Ja genau, aber irgendwie sind wir in einer Spirale…
Wir wissen bereits, was die Zukunft für uns bereithielt. Wir warten trotzdem auf eine Katastrophe,
Und wenn die da ist, denken wir dann an imaginäre oder vorübergehende Lösungen und so weiter und so fort ….