Gestern: viele Radln, wenig Autobahn
„Rad Bus Bahn statt Autowahn“ zitiert Moderatorin Daniela Schmiderer in Tirol heute das Motto der gestrigen Fahrraddemonstration, zu der die Fridays for Future aufgerufen hatten. „Tausende“ Teilnehmer*innen waren es laut ORF online: ja, das stimmt. Ich schätze um die 3.000. Es sei „großräumig zu Verkehrseinschränkungen gekommen“, das befürchtete „Chaos“ sei aber ausgeblieben, bestätigt Frau Schmiderer.
großräumig …
„Großräumige Verkehrseinschränkungen“? Das müsste doch ein Ziel für eine moderne Tiroler Verkehrspolitik sein. Jedenfalls so lange Autos Treibhausgase emittieren.
Das beanspruchte bzw. genehmigte Stück Autobahn war sowieso nur sehr kurz: von der Auffahrt Innsbruck-Mitte Richtung Westen bis zu einer Ableitung vor dem ersten Tunnel. Dann gings wieder durch die Stadt. De facto stand lediglich ein Fahrstreifen zur Verfügung – für die Masse an Teilnehmerinnen und Teilnehmern nur wenig Raum.
Ich denke, man müsste für das Fahrrad und für das Anliegen noch weit mehr Raum (a) beanspruchen und (b) schaffen. Aber es war so schon schwierig genug, für diese Aktion das Demonstrationsrecht zu erkämpfen. Greifen wir doch in diesem traditionsbewussten Land eine Tradition des Transitforums wieder auf: „Transitforum: Autobahnblockade wird von Behörde nicht untersagt“ – das war am 28.9.2012. Da war die Inntalautobahn „zwischen 11.00 Uhr und 23.00 Uhr […] zwischen den Anschlussstellen Schwaz und Vomp für jeden unpassierbar“.
Einige Fotos:
Das Motto: „Fairkehrswende jetzt“
Vor dem Start:
Auffahrt Innsbruck-Mitte:
Auf die Autobahn:
(Die Bilder stammen aus einem Forum der Scientists for Future.)
Lieber Michael, perfekt auf den Punkt gebracht. Dachte gestern auch an frühere Autobahnblockaden und eine Radfahrt auf der A13 von Schönberg bis Innsbruck Süd.