Schon am 15. April, am Tag nach der Gemeinderatswahl, hab ich mir über die Zukunft der Innsbrucker ÖVP-Liste – oder „Neues Innsbruck“, oder „NI“, oder „TURSKY“ – Gedanken gemacht: ein „Staatssekretär a.D.“ als Beruf, eine „Stadträtin“ als Beruf, ein 74-jährige „Bundesrätin“ als Beruf auf den ersten 3 von ganzen 4 Plätzen …
Die Spannung war nicht enorm und lässt trotzdem bereits nach. Heute spekuliert bereits ORF online unter der Überschrift…
Zerfallserscheinungen im schwarzen „Neuen Innsbruck“
… unverhohlen darüber, dass diese Liste in ihrem Personeninventar keine lange Zukunft haben wird. Listenführer Tursky, der hoch und heilig gelobt hatte, im Interesse „seiner Heimatstadt“ in den Gemeinderat zu ziehen, sei am Absprung in „die Privatwirtschaft“, auch die ehemalige Bürgermeisterin Oppitz-Plörer habe keine große Lust mehr.
So funktioniert ÖVP-Politik. Ein Jungspund ohne besondere Ausbildung wird zuerst Jung-ÖVPler, dann Büroleiter des Landeshauptmanns, dann Staatssekretär für Digitalisierung. Dann befördert man ihn als Heilsbringer nach Innsbruck – und als das nicht funktioniert, vertschüsst er sich. Die Digitalisierung hängt man ob ihrer Wichtigkeit noch schnell der anderen Staatssekretärin um.
Frage: welche „Privatwirtschaft“ braucht den Herrn?
Ärmlich!
Nachtrag am 17.5.: Mittlerweile hat sich das „Gerücht“ bestätigt: Tursky geht nicht in den Gemeinderat.
Es stellt sich die Frage, wo die Präpotenz in Wirklichkeit liegt: am Kandidaten, der meint, als Staatssekretär und mit einem gigantischen Werbebudget müsse das doch reichen um als Bürgermeister gewählt zu werden? Oder doch an den Parteigranden von Bundes- bis Landespartei, die glauben, den jungen Mann einfach auf so ein Abenteuer abkommandieren zu können und ihm dazu das Werbebudget „ums Maul geschmiert“ haben?