Die FPÖ hat heute mit Walter Rosenkranz ihren Kandidaten für die Bundespräsidentschaftswahl am 9. Oktober präsentiert. „Holen wir uns unser Österreich zurück“ ist die Devise.
Parteiobmann Kickl erklärt im Einleitungsstatement, wohin „zurück“ die FPÖ mit Rosenkranz will: zur „besten aller Bundesregierungen“, nämlich zu Kurz & Strache. Nur die beiden Namen umschifft er; wohlweislich. Kickl über Rosenkranz:
„Er war Klubobmann der Freiheitlichen Partei in jener Regierung, von der der Großteil der österreichischen Bevölkerung sagt, dass sie die beste Regierung der letzten Jahrzehnte gewesen ist; und ich sage nur dazu, dass es diese Regierung gewesen ist, die unter anderem durch die Beitragstäterschaft eines gewissen Alexander van der Bellen gesprengt wurde.“
[Ich habe keine Ahnung, mit welchem „Großteil der Bevölkerung“ Kickl da gesprochen haben will. Aber …]
Ich kann mir schon vorstellen, dass Kickl das „zurück“ haben will, was er als „sein“ Österreich begreift. Es war aber nie „seines“; Österreich gehört nicht der FPÖ, nicht Kickl und nicht Rosenkranz. Kickl will mit Rosenkranz „zurück“ an die Macht, in die Korruption großen Stils. Dafür steht die FPÖ immer. Und ich kenne niemanden, der diese Regierung für „die beste Regierung der letzten Jahrzehnte“ hält: neben der alles durchdringenden Korruption stellen sich ihre Beschlüsse der Reihe nach als Flops heraus.
Alexander van der Bellen ist eine große Leistung sicher nie abzusprechen: dass er wesentlich dazu beigetragen hat, Österreich von den Großkorruptionisten unter Kurz und Strache (und Blümel und Schmid und und und) zu befreien. „Gesprengt“ hat er diese damalige Bundesregierung nicht; das hat sie schon selbst besorgt.
mir ist ja schleierhaft, warum kickl seinen kandidaten ausgerechnnet mit der katastrophalsten aller bundesregierungen in zusammenhang bringt. und das noch ohne not und unaufgefordert. vertraut er derart der vergesslichkeit?
Ich wage jetzt einmal eine verwegene Vermutung: Der Slogan „holen wir uns Österreich zurück“ könnte primär an die eigenen Parteigenossen gerichtet und aus Gründen der PR etwas verklausuliert worden sein.
Weil sogar die FPÖ kapiert, dass die ehrliche Variante „euer Geld für unsere Leut“ sich nicht dafür eignet, um öffentlich für den eigenen Kandidaten und die eigene Partei zu werben. 😉