Was passiert, wenn eine Gruppe, die möglicherweise Nazis sind oder waren, ermittelt, ob ihre Vorgänger möglicherweise Nazis waren?
Einer meiner Standardsätze zu Beginn: ich glaube nicht, dass die WählerInnen der FPÖ oder die Mehrheit der FunktionärInnen der FPÖ Nazis sind. So viele Nazis haben wir nicht. Oder: es gibt keine vernünftige Definition von Nazi, die das als Ergebnis erbringen würde.
Aber: Wenn eine Gruppe von Menschen, die möglicherweise Nazis sind oder waren oder Nazi-nahe sind oder waren, daran geht, zu „erforschen“, ob schon ihre Vorgänger Nazis waren oder Nazi-nahe waren – was kommt dann heraus?
Gegenüber der Gesellschaft kommt heraus: selbstverständlich sind wir keine Nazis. Wir sind nicht Nazi-nahe und selbstverständlich waren es auch unsere Vorgänger nicht.
(Gegenüber den Nazi-Teilen der eigenen Gruppe kann herauskommen: selbstverständlich gehören wir zu euch.)
Der Fehler …
Der Fehler ist: man muss Archive öffnen, man muss allen Forschern und Forscherinnen, die sich dafür interessieren, Zugang zu den Daten und Akten ermöglichen. Man muss einen wissenschaftlichen Prozess akzeptieren. Also auch Außensicht.
Ermittlungen nur aus der eigenen Perspektive können kein relevantes Ergebnis liefern. Das Ergebnis ist irrelevant – bestenfalls „Meinungen“. Und die kennen wir schon.
… war beabsichtigt
darf und muss man wohl unterstellen.