Meines Erachtens ist das Wahlergebnis der Bundespräsidentenwahl so nirgends dargestellt worden:
Eigentlich gab es 3 fast gleich große Gruppen: 2.251.517 (oder 35,3%) für van der Bellen, 2.220.654 (oder 34,8%) für Hofer, aber auch 1.910.336 (oder 29,9%), die gar nicht oder ungültig wählten, hier als „weiß“ deklariert.
Welche Menschen sind diese „weißen“ WählerInnen? Solche, denen Politik schon lange „am A… vorbeigeht“, denen Politik egal ist, die sich weder zu einem Grünen noch zu einem Blauen entschließen konnten, denen van der Bellen und Hofer gleichermaßen zu „rechts“ waren? (Ja, hab ich gehört!) Wie erreicht man dieses ziemlich inhomogene Drittel der Bevölkerung?
Dieses ziemlich inhomogene „Drittel“ der Bevölkerung war im 1. Wahlgang noch größer. Hier könnte die Torte folgendermaßen aussehen:
Da gab es noch über 2 Millionen „weiß“-WählerInnen; sie machten 32,95% aller Wahlberechtigten aus. Ein paar davon, ziemlich genau 200.000, haben sich dann für die Stichwahl zu einem Wahlverhalten durchgerungen, die meisten wohl letztlich für van der Bellen.
(Mit der Anordnung der Sektoren in der Torte will ich keine Wählerstromanalyse ersetzen. Sicherlich sind nicht alle Griss- und Hundstorfer-WählerInnen zu van der Bellen gegangen; sicherlich sind nicht alle Khol- und Lugner-WählerInnen zu Hofer gegangen. Aber grosso modo dürfte die Anordnung der Sektoren halbwegs passen.)
Ich denke, man sollte in der Darstellung von Wahlergebnissen die Nicht-(gültig-)WählerInnen immer darstellen. Man verliert sonst Menschen aus dem Blickfeld, die es gibt, die ziemlich viele sind und die man letztlich auch ansprechen müsste.
So habe ich es noch nirgends gesehen! Danke