an sich kein Thema hier
Der Präsident des spanischen Fußballverbands hat bei der Sieger*innenehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen eine Spielerin am Kopf gefasst und „geküsst“. Das ist eigentlich kein Thema für meinen Blog; die Spielerinnen haben das als Team auch ausgezeichnet gehandelt: sie haben ein Antreten als Team unter diesem Präsidenten ausgesetzt.
ein Muster
Was die Sache schon interessant macht, sind typische Verhaltensweisen. Ein „vorgesetzter“ Mann nimmt sich ein Recht auf einen intimen Körperkontakt heraus und behauptet zunächst, der Kontakt sei freiwillig gewesen; als sich das als falsch herausstellt, zieht er öffentlich einen Rücktritt in Erwägung – um die Wellen zu beruhigen; als das nicht hilft, geht er zum Gegenangriff und zur Rollenumkehr über: er stilisiert sich selbst zum „Opfer“ und kündigt öffentlich an, „niemals“ zurückzutreten (und lässt sich dafür beklatschen).
Die FIFA löst das Problem: sie suspendiert den Herrn und erübrigt damit seinen Rücktritt.
Das ist nicht nur für Spanien typisch. Was in Spanien vielleicht besonders ist, ist die erstaunliche Geschlossenheit unter den Spielerinnen. Was in Spanien auch besonders ist, ist ein starker feministischer Zug in der Legislative. Vielleicht sind uns die Spanierinnen voraus. (Die Spanier offenbar nicht unbedingt.)
Was motiviert die FIFA?
Der Weltfußballverband FIFA ist an sich nicht für übertriebene Frauenfreundlichkeit bekannt. Aber es ist halt doch nicht nur verdammt peinlich – das sowieso, sondern außerdem ausgesprochen schlecht für das biznis, wenn ein frischgebackenes Weltmeisterinnenteam gar nicht mehr antreten will. Da verzichtet das durchaus machistische FIFA-Präsidium noch lieber auf den spanischen Präsidenten als auf die Kohle.
Solidarität …
… macht stark.