Im profil vom 7.8. steht auf S. 26 ein Gastbeitrag der NEOS-Abgeordneten Henrike Brandstötter. Titel: „Retten wir die Medienvielfalt! Drehen wir orf.at ab!“ Frau Brandstötter möchte ORF online abschaffen, weil es zu einem Monopol führe.
Das profil lädt zum „Streit“ ein. Beiträge lassen sich unter profil.at/streit nachlesen (bzw. sollen sich dort nachlesen lassen; ich seh’s noch nicht).
Ich habe heute geschrieben:
Ja, gern: „Retten wir die Medienvielfalt“. Für mich der wichtigste Aspekt der Medienvielfalt ist die Vielfalt zwischen Qualitäts- und Quantitätsjournalismus. Wir haben in Österreich Qualität: z.B. das profil, z.B. den Standard, aber auch – in großen Teilen – den ORF. Wir haben den Interviewer Armin Wolf, der seine Fragen so stellt, dass man sich nicht ohne Weiteres um Antworten herum schwindeln kann. Auch andere ORF-Journalist*innen leisten da Ausgezeichnetes.
Diese Qualität kostet Geld. Ich abonniere das profil, den Standard und zahle herzlich gern meinen GIS-Beitrag. Nein: orf.at wird nicht abgedreht, auch wenn sich das manche Politiker und Politikerinnen wünschen.
… und lade zu weiterer Diskussion ein.
Frau Brandstötter ist als „Liberale“ gegen Monopole. Das passt gut für große Teile unserer Gesellschaft … Aber:
Ich finde es Aufgabe einer „ordentlichen“ Demokratie, dass der Staat (1) ein Bildungssystem, (2) ein Gesundheitssystem, (3) ein Sozialsystem und (4) ein Informationssystem in hoher Qualität zur Verfügung stellt – und zwar für alle, unabhängig vom Einkommen. Dazu gehört heute auch, dass Information in Audio- und Video-Form auch im Web wiedergegeben werden kann. (Daneben kann es von mir aus auch Privatschulen, Privatkrankenhäuser und private Medien geben und die Konkurrenz dort.)