Herr Sebastian Kurz, seines Zeichens österreichischer Kanzler, greift humanitäre Hilfsorganisationen an:
Es kann doch nicht sein, dass ein paar Nichtregierungsorganisationen das klare Ziel der 28 Staats-und Regierungschefs in Europa konterkarieren. Und das nicht nur mit dem Ziel, Leben zu retten, sondern gemeinsam mit den Schleppern Menschen nach Mitteleuropa zu bringen.
Er meint damit z.B. die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“, die sich (aus Kurzer Sicht) erfrecht, ein Rettungsschiff („Aquarius 2“) im Mittelmeer zu betreiben und mit diesem im Meer treibende Flüchtlinge vor dem Ertrinken zu retten.
Doch, Herr Kurz: das kann sein. Es kann sein, dass 28 Staats- und Regierungschefs nichts Gescheites zusammenbringen: nichts als Konzentrationslager in Nordafrika. Es kann sein, dass Hilfsorganisationen Menschen vor dem Ertrinken retten müssen, weil Sie, Herr Kurz, und Ihre fellow politicians versagen, rund um die Uhr. Weil Europa nichts tut, um das Leben in den Ländern Afrikas für breite Bevölkerungsschichten zu einem erträglichen zu machen. Nichts für eine gerechte Aufteilung von Nahrung, Wasser, Gesundheit und Bildung. Weil seit Jahren Entwicklungshilfe zurückgefahren wird, statt einem Fairen Handel Platz zu machen.
Herr Kurz: Sie haben keine Ahnung! Sie sind und bleiben ein Wiener Schnösel. Ein Wiener Schnösel als Abkanzler der Humanität. Einer, der selbst glaubt und verkauft, „Fluchtrouten geschlossen“ zu haben.
Aber …
Aber es könnte sein, dass Kurz sehr wohl eine Ahnung hat, mehr als eine Ahnung. Dass er sehr genau weiß, was er sagt & tut. Der seine Bundesregierung „auf Reiseflughöhe“ gebracht hat und das Ziel kennt: die nächste Wahl gewinnen, koste es was es wolle.
Wem glauben?
Wer kennt sich im Mittelmeer und seinen Flüchtlingsbewegungen besser aus: Sebastian Kurz oder „Ärzte ohne Grenzen“? Für mich ist das klar. Herrn Kurz würde ich nicht einmal einen gebrauchten Rettungsring abnehmen. „Ärzte ohne Grenzen“ bekommt meine monatliche Spende.