michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Kundgebung gegen FPÖ-Regierungsbeteiligung

Do 9.1.25 in Innsbruck

Trotz grottenschlechter Organisation vor allem über Chat-Gruppen und Mundpropaganda fanden sich heute (9.1.) ca. 400-500 hauptsächlich junge Menschen zu einer Kundgebung gegen eine FPÖ-Regierungsbeteiligung nördlich der Annasäule im Zentrum Innsbrucks ein. Nachdem das Street Noise Orchestra etwa 20 Minuten lang für gute Stimmung gesorgt hatte (Bella Ciao, Zombie,…), kam es zu einigen Redebeiträgen. Der Tenor war überall gleich: man dürfe dem Faschismus durch Hereinnahme der FPÖ in eine Regierung keine breite Basis und keinen zusätzlichen Machteinfluss verschaffen.

Ja: die Kundgebung sah sich als antifaschistische Aktion. Direkt in der Kritik stand vor allem die ÖVP, die Regierungsverhandlungen mit der FPÖ möglich gemacht hatte.

Natürlich wurde keine alternative Lösung skizziert – die Verhandlungen über eine Dreierkoalition von ÖVP mit SPÖ und NEOS sind nun einmal gescheitert. Insofern nahmen die Veranstalter das Risiko von Neuwahlen und damit für eine weitere nominelle Stärkung der FPÖ offenbar in Kauf.

Ja: Der Antifaschismus ist oft bemüht und emotional; weise ist er nicht immer. Auch Sprechchöre sind nicht immer intelligent und sympathisch. Als ethische Grundhaltung ist er mir aber wichtig.

Bilder


Gesamtsicht


Slogans 1


Slogans 2

Was mich stört …

Die meisten Teilnehmer*innen waren recht jung; das wär noch nicht störend. Aber es ist kein Wunder: die Organisationsformen, die „die Jungen“ gefunden haben, schließen im Normalfall ältere Menschen wie mich aus. Man organisiert sich in Chat-Gruppen, also über Signal, Telegram usw. und über halb-öffentliche „Social Media“ wie Facebook, Instagram etc. Es gibt keine web site, die verantwortlich zeichnet: wo man hinschreiben oder gar telefonieren kann. Nicht einmal Organisationen, die die Veranstaltung mitgetragen haben, haben auf ihren web sites darüber informiert.

Ich bin Teilnehmer in einer Signal-Gruppe der Scientists for Future und habe deshalb Kenntnis von der Veranstaltung bekommen – und habe die über meinen Blog ins öffentliche Netz weiter getragen. Aber ich habe keine einzige (andere) web page gefunden, in der man sich über die Veranstaltung informieren konnte.

Und ich habe keine Lust, mich a-sozialen Medien wie Facebook oder Instagram auszuliefern.


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M.V.
M.V.
1 Monat alt

Magdalena V., eine liebe Freundin, hat mir noch geschrieben:

Ich bin auf solchen Demos ehrlich gesagt ambivalent. Parolen schreien ist nicht meines. Ich vermisse den Versuch, andere Leute zu erreichen. Die gehen vorbei, werden aber nicht angesprochen, man drückt ihnen kein Flugblatt in die Hand.
So bleibt es eine Selbstvergewisserung. Die Bestätigung, dass auch andere gegen eine Regierungsbeteiligung einer undemokratischen Partei sind. Das braucht es, aber es ist zu wenig.

Ich sehe das gleich!

Last edited 1 Monat alt by M.V.
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