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Michael Bürkle

Korruptionsindex 2024 veröffentlicht

CPI

Heute (11.2.) hat Transparency International (TI) wieder den alljährlichen „Corruption Perception Index“ (CPI) für das Jahr 2024 veröffentlicht. Eigentlich ist das ja ein „Korruptionswahrnehmungsindex“, der anhand von Beobachtungen und Einschätzungen mithilfe eines mehrdimensionalen Kriterienrasters von Expert*innen ermittelt wird. Die Idealnote wäre 100, die absolute Katastrophe 0.

Was ist da Korruption?

Wie definiert TI Korruption? Als „the abuse of entrusted power for private gain“; also den Missbrauch institutionalisierter Macht für den persönlichen Vorteil. Es geht damit also nicht um „rein private“ Korruption, sondern v.a. um Korruption im Bereich der öffentlichen Verwaltung.

Ränge

Schon mehrere Jahre hintereinander führt Dänemark die Wertung an, mit 90 von 100 Punkten. Mit 80 Punkten oder darüber bilden außer Dänemark noch Finnland (88), Singapur (84), Neuseeland (83), Norwegen (81), die Schweiz (81), Luxemburg (81) und Schweden (80) die 8 „cleansten“ Länder der Erde. Letztes Jahr waren nur 7 Länder so hoch eingeschätzt: da war Luxemburg noch nicht dabei.

Ungarn liegt auf Platz 82, Moldawien, Bulgarien und China auf Platz 76, Rumänien ist 65., Griechenland 59., Italien 52., Spanien und Tschechien liegen auf 46 – nur als Beispiele. Russland hat es immerhin noch auf 22 Punkte und damit Platz 154 gebracht. Die Ukraine und Serbien liegen mit je 35 Punkten auf Platz 105, knapp vor der Türkei mit 34 Punkten auf Rang 107.

Wo ist Österreich?

Mit „nur“ 67 Punkten sind wir nur mehr auf Platz 25, auf einem „historischen Tiefpunkt“; letztes Jahr waren wir mit 71 Punkten noch auf Platz 20. Wir liegen derzeit knapp hinter (!) den Vereinigten Arabischen Emiraten und Barbados und gleichauf mit Frankreich und Taiwan.

Und Deutschland? USA?

Deutschland ist von Platz 9 (2023) mit 78 Punkten auf Platz 15 mit nur mehr 75 Punkten gefallen: auch das das schlechteste Ergebnis bisher. Die USA sind mit 69 Punkten (2023) von Platz 24 auf Platz 28 mit nur mehr 65 Punkten gesunken – und das noch vor Trump 2.0.

Ausschlaggebend für die schlechtere Bewertung [Österreichs] im Ranking waren wiederkehrende Politskandale rund um Freunderlwirtschaft und persönliche Bereicherung und der Versuch politischer Einflussnahme auf unabhängige Medien

… schreibt der ORF. Wenn es Blau-Schwarz als Regierung gibt, werden wir da also weiterhin abs(t)inken – in Richtung Ungarn; die Einflussnahme auf unabhängige Medien ist ja gerade jetzt eine eminente Gefahr: ich erinnere nur an Dinge wie „Scheißblatt“ und den angedrohten Entzug von Presseförderung etc.


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[…] Tja: da steht es, im Rechenschaftsbericht der ÖVP: Der „Österreichische Raiffeisenverband“ bezahlt als Mitgliedsbeitrag bei der ÖVP 100.000 €. (Quelle: Kontrast.at) „hunderttausend“! Da ist klar, dass Raiffeisen einen Verhandler nominieren darf, der eine Bankenabgabe verhindert. Ja, es ist – gut österreichisch – klar; aber korrekt ist es nicht. Das ist Korruption. U.a. deswegen sinken wir beim Korruptionsindex. […]

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