Im System gefangen
Die Umstellung unserer Wirtschaft auf nachhaltigen Klimaschutz – und damit Rettung der Biosphäre – erfordert Opfer; das ist klar. Der motorisierte Individualverkehr müsste radikal zurückgefahren werden – und die kapitalistischen Staaten versuchen lediglich zaghafte Schritte über den Benzinpreis. Wir müssten schnellstens aus den fossilen Brennstoffen hinaus: zu Biogas, Windenergie, Photovoltaik und „grünem“ (mit nachhaltiger Energie erzeugtem) Wasserstoff. Und „Nega-Watt“, also Verbrauchseinsparung.
Die russische Politik, die Gas und Öl willkürlich verknappt, würde uns dabei geradezu „unterstützen“. Man müsste das als Chance für einen gravierenden Umbau nützen. Der würde selbstverständlich vielen „weh tun“. Und das trauen sich unsere Politiker deshalb nicht zu – sie schielen alle, zwangsläufig – muss man sagen – auf die nächsten Wahlergebnisse.
Leider ist da auch Klima- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler offenbar keine Ausnahme. Ich habe ihr viel zugetraut und sie hat ihre Sache engagiert begonnen: aber jetzt ein ehemaliges Kohlekraftwerk, das zum Gaskraftwerk umgebaut worden war, wieder auf Kohle zurückzubauen, ist eine Kapitulation vor der (angenommenen) Macht der Verhältnisse. Das verschlimmert die Lage langfristig. Auch Gewessler zeigt sich als im System gefangen.
Ja: Putin erpresst den Westen. Aber wir können das Problem nicht lösen mit den Methoden, die uns in die Katastrophe gebracht haben.
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