Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hat heute in der ORF-Pressestunde der Forderung nach Senkung der Preise durch die Regierung bzw. per Gesetz eine deutliche Abfuhr erteilt.
Da kennt sich einer aus. Und er ist ehrlich. Respekt!
Preise sind wichtige Wirtschaftsindikatoren. Sie lassen sich nicht „verordnen“. Wenn man Preise durch Gesetze o.ä. festlegt, bringt man das gesamte Wirtschaftssystem durcheinander. Das Verordnen von Preisen hat auch im sogenannten „realen Sozialismus“ nicht funktioniert; es war einer der Urgründe seines Scheiterns.
Was geht: Einkommen umverteilen; also: niedrige Gehälter bedeutend anheben. Das ist sowieso nötig und für viele Berufe wichtig. Es fehlen nämlich – nur zum Beispiel – Pflegepersonen und Lehrpersonen. Die brauchen wir auf jeden Fall. Wir müssen sie halt angemessen bezahlen.
Martin Kocher ist halt auch kein wirklicher „Politiker“ – wenn man darunter den Typus des österreichischen Parteipolitikers versteht; er ist Wissenschaftler – er war Universitätsprofessor für Verhaltensökonomik an der Uni Wien und wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Höhere Studien – und er ist Fachmann auf seinem Gebiet. Er ist – typischerweise? – auch nicht Mitglied der ÖVP, die ihn als Minister nominiert hat.