Wider die „Gletscherehe“
168.000 Unterschriften, gesammelt von WWF, Alpenverein und Naturfreunden, hatten sich gegen die sog. „Gletscherehe“, den Zusammenschluss der Gletscherschigebiete im Ötz- und Pitztal ausgesprochen. Man musste wohl oder übel eine Volksbefragung durchführen. Die ging knapp aus: 353 „Nein“, 348 „Ja“.
Der Bürgermeister von St. Leonhard wollte da nicht von einer „Mehrheit“ sprechen – und er verwies auf den bereits vorliegenden Gemeinderatsbeschluss für die „Ehe“.
Das war im Juli 2022.
Schon damals gab es allerdings Verdacht auf Wahlbetrug.
heute
Heute stellt sich heraus: die Mehrheit gegen den Zusammenschluss der Schigebiete war etwas größer. Drei Männern wird Amtsmissbrauch vorgeworfen, weil sie die Wahlkarten von 17 Wahlberechtigten mit „Ja“ abgegeben hatten: „Sie sollen im Auftrag von 17 Wahlberechtigten deren Wahlkarten abgeholt, diese dann jedoch eigenmächtig als Pro-Stimmen für den Zusammenschluss ausgefüllt haben.“ (Oder auch im ORF.)
Wir dürfen also mit einem „echten“ Befragungsergebnis von 370 „Nein“ zu 331 „Ja“ rechnen. Das ist schon ein bisschen klarer. Aber vielleicht fliegt ja noch ein Schwindel auf?
Das ist schon scheiße, wenn die Mehrheiten in der Bevölkerung so sind, dass nicht einmal ein Wahlbetrug mehr hilft. Was tut man nicht alles, dass Schigebiete zusammengeschlossen werden, Klimawandel hin oder her?
Es ist ein Sittenbild
In Tirol gibt es tatsächlich Menschen, die anderen ihre demokratischen Stimmen klauen und diese Stimmen in eigenem Interesse verwenden, weil sie offenbar der Meinung sind, dass ihre Rechte größer und ihre Interessen mehr wert sind als die anderer.