Ein junger Mann
Einen offenbar als „schwierig“ empfundenen 16-jährigen hat die Vorarlberger Kinder- und Jugendhilfe in die Obdachlosigkeit geschickt. Seine amtliche Erziehungsberechtigte durfte der junge Mann 6 Wochen nicht kontaktieren. Grund waren anscheinend „Autoritätsprobleme“:
Der Jugendliche hielt sich nicht an Regeln wie Essens- und Ausgehzeiten, war aber nicht gewalttätig. In seiner Familie hat der 16-Jährige jedoch Gewalt erlebt, […]
Im Rahmen des Verfahrens schrieb die Kinder- und Jugendhilfe z.B.:
Jetzt bist Du wohnungslos und wir werden Dir keine weiteren Angebote machen.
„Nachdem dem Jugendlichen von der Kinder- und Jugendhilfe mitgeteilt worden war, dass er frühestens in sechs Wochen wieder um einen Termin bei seiner Erziehungsberechtigten ansuchen dürfe, stellte man ihm keinerlei Verpflegung zur Verfügung und kümmerte sich auch nicht darum.“
Also: Wenn du 16 bist und „Autoritätsprobleme“ hast, drohen dir Obdachlosigkeit und Hunger.
Ein „neuer Wind“?
Aus der letzten Legislaturperiode sind mir keine derartigen Maßnahmen in der Jugendförderung bekannt geworden. Da hat es diese Art „schwarzer Pädagogik“ offenbar nicht gegeben. Woher kommt der „neue Wind“?
Seit 6.11.2024 gibt es eine ÖVP-FPÖ-Koalition in Vorarlberg. Die Jugendförderung obliegt da dem Landesstatthalter Christof Bitschi (FPÖ). Als weitere verantwortliche Politikerinnen kämen noch Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP, Kinder- und Jugendhilfe) und Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP, Soziales …) in Frage.
Ist das nun „schwarz-blaue Pädagogik“? Ein Vorgeschmack, was man sich unter blau-schwarzer Jugendförderung vorzustellen hat? Ich denke: ja. Das muss man sich leider vorstellen.