Arbeitszeitverlängerung!?
Heute berichtet die ZiB 1 des ORF, dass die Industriellenvereinigung (ausgerechnet!) bei einem Treffen zur Zukunft der Autoindustrie eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 41 Stunden fordert – „bei vollem Lohnausgleich“, also mit klarem Lohnverlust. Und Europaministerin Karoline Edtstadler stimmt zu: „um die Wirtschaft zu stärken“, also die Konten der Unternehmer und Manager.
Etwas später hat irgendjemand Edtstadler offenbar gesteckt, dass wir in einem Wahljahr sind und diese Forderung nicht so „gut kommt“. Mehrheitsfähig würde die ÖVP dadurch ganz bestimmt nicht. Und deshalb rudert sie zurück:
Glaubwürdig ist das freilich gar nicht. Natürlich war das eine Befürwortung einer 41-Stunden-Arbeitswoche. Wir bringen durch längere Arbeitszeit aber nicht mehr Menschen in den Arbeitsprozess – wie das die Ministerin behauptet, sondern es werden weniger: es würde mehr Arbeitslose geben und mehr Menschen, die keinen vollen Job bekommen. Dafür würde das biznis der Industriellen florieren: die Schere zwischen Arm und Reich würde noch weiter aufgehen. Das kann nur eine kleine Minderheit wollen – und die will das auch; und die wählen die ÖVP.
Was notwendig wäre
Arbeit gerecht verteilen – oder auch fairteilen. Die Produktivität steigt allenthalben, der Stress steigt und wir müssen menschliche Arbeitsplätze schaffen. Wir brauchen eine Kürzung der Wochenarbeitszeit. Wo Edtstadler recht hat: bei vollem Lohnausgleich.