Der schwedisch-britische Impfstoffhersteller AstraZeneca hatte Lieferschwierigkeiten. Schon am Beginn der europäischen Impfphase konnte er nur deutlich weniger liefern als vorausgesagt. Es war nicht wirklich zu klären, woran es lag. Behielten die Briten den Impfstoff auf der Insel? Fielen Produktionen auf dem Festland aus? Das Problem ist noch nicht wirklich gelöst.
Jedenfalls: europäische Staaten, die auf AstraZeneca gesetzt hatten – der Impfstoff war vergleichsweise billig und benötigt keine Tiefkühlung – sind jetzt beim Impfen im Rückstand. Österreich – fast – auch.
Aber es gibt noch ein Problem: der Impfstoff gerät in den Verdacht Thrombosen zu erzeugen. Es ist völlig umstritten, in welchem Ausmaß Thrombosen (die zu Embolien führen können) mit dem Impfstoff auftauchen: im „normalen“, statistisch zu erwartenden Ausmaß oder wesentlich häufiger? Der deutsche Gesundheitsminister Spahn sprach von 7 Fällen von Thrombosen bei Hirnvenen, wo im allgemeinen Durchschnitt nur ein Fall auftreten sollte. Deutschland verimpft AstraZeneca derzeit nicht, Dänemark, Italien, Frankreich tun es auch nicht; auch Zypern, Luxemburg, Schweden, Lettland, Spanien, Portugal, Irland, Bulgarien, Dänemark, Norwegen und die Niederlande haben das Impfen von AstraZeneca einstweilen sistiert.
Doch in Österreich reichen die Daten für ein Aussetzen des Impfstoffs nicht aus. Seltsam.
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Ich weiß aus Erfahrung: es gibt manchmal Probleme, die Folgeprobleme auslösen. Dann erzeugt ein Problem A die Probleme B und C. Wegen A auch B und C. Das ist ein typisches Muster.
Hat AstraZeneca 2 Probleme oder am Ende nur eines? Sind Lieferschwierigkeiten und Nebenwirkungen Symptome ein und desselben Produktionsproblems? Haben die Schwierigkeiten, einen korrekten Impfstoff herzustellen und deswegen Lieferprobleme?
Es liegt mir fern, eine Verschwörungstheorie zu erzeugen.