Der ORF teilt heute mit: „Inflation drückt Handelsumsätze real ins Minus“. Die Umsätze des Handels gehen also „real“ = inflationsbereinigt zurück. Sie steigen zwar nominell immer noch: statt 100 € werden z.B. 105 € ausgegeben, die sind aber nur mehr 95 € „wert“.
„Na endlich“, denk ich mir. Es ist doch das normalste, dann weniger zu konsumieren, wenn die Preise hoch sind. Es gibt tausende Dinge, die man nicht haben muss. Es gibt tausende Dinge, die niemand braucht und deren Produktion man sich einfach sparen könnte. Das gäbe: weniger Energieverbrauch, weniger Müll.
Auf diese Weise können vor allem die Wohlhabenden zum Einbremsen der Inflation etwas Substanzielles beitragen. (Die Armen können sowieso nicht so viel konsumieren und müssen sich sowieso auf das Nötigste beschränken.) Konsumverzicht: Einfach – nicht – kaufen – was – man – nicht – braucht. Ich weiß: das ist in einer auf (sinnlosen) Massenkonsum ausgerichteten Gesellschaft nicht ganz leicht. Man muss im Hirn einen Schalter betätigen. Die Frage: „Brauch ichs?“
Aber Konsumverzicht würde doch Arbeitsplätze kosten – hör ich da schon. Wenn nur mehr das Nötige produziert wird, geht das mit viel weniger Jobs. Ja, genau. Deswegen kann man die Arbeitszeit besser aufteilen und die Wochenarbeitszeit pro Kopf deutlich hinunter setzen. Man könnte aus der gesamten völlig überdrehten Konsumgesellschaft das „speed“ herausnehmen, das sich im „Fieber“ (im Kauffieber) äußert.
Und dann würde „die Wirtschaft“ nicht mehr wachsen! Ja, genau. In endlichem Raum ist permanentes Wachstum sowieso nicht möglich. „Wachstum“ ist der billige Trick, mit dem alle ein bisschen (scheinbar) „mehr“ bekommen können, die Reichen aber viel mehr. Es geht aber nicht um „immer mehr“, es geht auch um „immer besser“. Man könnte sich mit Qualität von Produkten auseinandersetzen, nicht nur mit ihrer Menge, mit der Quantität. Statt mit Wachstum könnte man sich endlich mit der gerechten Verteilung der produzierten Güter beschäftigen.