michael bürkle

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Michael Bürkle

Impfungsmathematik

Wir hören bisweilen, dass in Krankenhäusern und auf Intensivstationen auch Corona-Geimpfte behandelt werden. Beweist das, dass die Impfung nichts nützt?

Nein.

Zunächst ist festzuhalten, dass in aller Regel sehr viel mehr Ungeimpfte in den Krankenhäusern sind als Geimpfte.

Dann ist festzuhalten, dass in unserer Gesellschaft derzeit etwa 2/3 der Bevölkerung geimpft ist und 1/3 noch nicht.

Dann ist festzuhalten, dass eine Impfung nicht absolut gegen eine Infektion wirkt, aber doch ziemlich gut. Noch besser wirkt sie gegen gravierende, lebensbedrohliche Verläufe. Niemand hat einen absoluten Schutz durch eine Impfung versprochen.

Ein Beispiel:

Auf einer Intensivstation befinden sich 15 Patient*innen, von denen 5 geimpft sind und 10 nicht geimpft. Das „beweist“ statistisch, dass die Impfung wirkt. Wenn die Impfung nicht wirkt, müsste es genau umgekehrt sein: 10 geimpfte (= 2/3 wie in der Bevölkerung) und 5 ungeimpfte (= 1/3).

Alleine ein Verhältnis von 5:10 würde statistisch „beweisen“, dass die Impfung wirkt. In Wirklichkeit sind die Zahlen viel extremer. Nicht 1/3 der Intensivpatient*innen ist geimpft, sondern viel weniger. Die meisten Intensivpatient*innen sind ungeimpft – obwohl Ungeimpfte in der Bevölkerung verhältnismäßig deutlich weniger sind.

Schutz?

Aber natürlich schützt eine Impfung nicht absolut. Einen absoluten Schutz kann es nicht geben. Aber auch für einen sehr guten relativen Schutz sollte man sich impfen lassen. Die Risiken sind verschwindend gering gegenüber dem Risiko, das eine Corona-Infektion mit sich bringt.


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