Brennerautobahn
Nach Medienberichten haben heute Aktivist*innen der Letzten Generation wieder die Brennerautobahn in der Gegend von Matrei blockiert. Es kam durch Autofahrer zu körperlicher Gewalt, die erst nach Eintreffen der Polizei einigermaßen kanalisiert werden konnte. Dass gewaltlose Aktivist*innen angezeigt werden, scheint sicher; ob gewalttätige Autofahrer angezeigt werden, ist derzeit offenbar noch nicht völlig klar.
SPÖ
Auch Politiker nahmen Stellung. Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) bezeichnete die Aktion offenbar als „störend und absurd“. Die Dringlichkeit des Themas sei ihm bewusst, jedoch: „Dringlichkeit birgt auch immer die Gefahr einer Radikalisierung.“ Da irrt Dornauer. Dringlichkeit birgt keineswegs immer die Gefahr einer Radikalisierung. Die Untätigkeit der Politik ist es, die zur Radikalisierung führt. Radikal heißt übrigens nichts anderes als ein Problem an der Wurzel (lat. radix) packend. Dort, wo die Politik nicht hingreift.
ÖVP
Der Klubchef der ÖVP im Landtag, Jakob Wolf, soll gemeint haben: „Das hat nichts mehr mit Klimaschutz zu tun.“ Hier irrt auch Wolf. Selbstverständlich haben Straßenblockaden und ähnliche Protestformen mit dem Klimaschutz, aber auch mit dem Klimawandel, der Klimakrise und der Klimakatastrophe zu tun. Sie haben sogar mit den vorhandenen und den nicht vorhandenen Bemühungen der Landesregierung um Klimaschutz zu tun.
Sukkus
Die Herren haben Wesentliches immer noch nicht verstanden. Leider.
Man kann darüber nachdenken, ob die Letzte Generation die besten Methoden findet. Man kann darüber nachdenken, woher die Gewaltbereitschaft sogenannter „normaler“ Autofahrer kommt. Es erübrigt sich darüber nachdenken, wie untätig die Regierungen sind. Da wäre das Warum interessant.