Definition über den Gegner
Ich habe es immer gehasst, wenn die Grünen sich jahrelang nicht primär über ihre eigenen politischen Ziele, sondern über ihre Gegnerschaft zur FPÖ definiert haben. Grün wählen um Blau zu verhindern – welcher Unsinn!
Wie es ausgegangen ist, ist bekannt.
Der Wind dreht
Mit Werner Kogler wird es besser. Ich erkenne wieder so etwas wie politische Inhalte, ein eigenes Profil. Und die Definition über die Gegnerschaft ist weg. (Wenn es eine gibt, dann die zur Politik der gesamten VF-Bundesregierung.)
Nun hat sich der Spieß umgedreht. Schon mehrfach habe ich den FPÖ-Spitzenlandidaten Hofer gehört, wie er vor einer „drohenden“ Koalition aus ÖVP und Grünen gewarnt hat.
Das ist Werbung für die Grünen! Er schreibt ihnen Wichtigkeit zu. Er redet sie hinauf. Er stellt die FPÖ als Grünen-Verhinderin dar.
Wenn ich Kogler wäre: ich würd mir denken „na super! Weiter so, Herr Hofer!“
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Abgesehen davon halte ich auch bei der FPÖ die Definition über den Gegner einfach für falsch, geradezu verlogen. Nach der Wahl kann es viele Koalitionen geben. Schwarz-Blau. Schwarz-Rot. Schwarz-Grün. Und ich halte auch burgenländisches Rot-Blau (Doskozil-Hofer) nicht für unmöglich. Für die Abwahl von Kurz hatte Rot-Blau gereicht.