Seit Jahren stagniert die Grüne Bewegung in Österreich. Dabei zeigt das Ergebnis der Präsidentschaftswahl, wie groß das Potenzial wäre.
Die Grünen dümpeln bei 10-12% herum; Stagnation auf diesem Niveau, seit Jahren.
Es dürfte nicht an der Qualität eines Parteiprogramms, an der Qualität grüner Expertinnen und Experten liegen. Es liegt (sicher nicht nur, aber) zu einem guten Teil an dem betulich-grantigen, permanent leicht „angefressen“ wirkenden, schulmeisterlichen Auftreten der Bundessprecherin Eva Glawischnig, neben der andere ExponentInnen der Partei kaum Platz finden. Die Partei wirkt abgehoben, losgelöst von den wirklichen Problemen des Landes. Wie die Insel Laputa bei Jonathan Swift.
Und nun hat die Partei sich auch noch wegen einer Lappalie (verglichen mit echten Problemen) von ihrer Jugendorganisation, von ihrem Nachwuchs getrennt. Das ist fatal. Entweder ein dummer Kurzschluss oder langfristiges Missmanagement. Ich weiß nicht, was schlimmer ist.
Das Maß ist voll. Frau Glawischnig – es ist genug. Es wäre wichtig, dass die Grünen wachsen. Obwohl: Stimmenmaximierung ist nicht das Ziel, sondern nur ein Mittel zum Zweck. Der Zweck muss sein: eine bessere Politik für alle, jedenfalls für möglichst viele, jedenfalls im Sinne der Nicht-eh-schon-privilegierten zu machen. Eine Politik, die die Welt für möglichst viele Menschen langfristig lebenswert erhält bzw. macht: solidarisch, gewaltfrei, ökologisch, basisdemokratisch; von mir aus auch selbstbestimmt und feministisch.
Der Vollständigkeit halber: ich habe dem Dialogbüro der Grünen – dialogbuero@gruene.at; eine andere Adresse habe ich nicht gefunden – gestern meine Austrittsmail geschickt:
„ich teile hiermit meinen austritt aus der grünen partei mit. ich will mich bei einem projekt, das den eigenen nachwuchs ausschließt, nicht beteiligen.
michael bürkle“
Jetzt kann man natürlich sagen, dass jemand, der gerade ausgetreten ist, sein Recht verwirkt hat, den Rücktritt der Bundessprecherin zu fordern. Mag sein; ich tu es trotzdem. Ich fühle mich mit den Grünen Grundwerte immer noch verbunden: solidarisch, gewaltfrei, ökologisch, basisdemokratisch. (Später kamen auch noch selbstbestimmt und feministisch dazu.) Zumindest die Werte solidarisch und basisdemokratisch waren der Parteiführung in der Auseinandersetzung mit ihrer Jugendorganisation völlig egal. Auch selbstbestimmt und gewaltfrei sind offenbar Fremdwörter, denn Gewalt meint ja sicher nicht nur Handgreiflichkeit, sondern auch strukturelle Gewalt. (Inwieweit das Verhalten der Parteiführung ökologisch oder gar feministisch war, will ich lieber nicht beurteilen. ökologisch im Sinne von nachhaltig war es sicher nicht.)
[…] mit den genannten Nachteilen. Es ist die Grüne Partei entstanden. Ich bin 2017 aus ihr ausgetreten, weil damals die nachmalige Novomatic-Managerin die jungen Grünen ausgeschlossen hat. Meine […]
[…] Dankl ist in der Grünen Partei sozialisiert, war bei den Jungen Grünen und Leiter der Grünen Parteiakademie in Salzburg. Er hat die Grünen 2017 verlassen, als die damalige Bundessprecherin Glawischnig die Jungen Grünen ausgeschlossen hat. Ich kann das gut nachvollziehen: ich bin damals aus den gleichen Gründen ebenfalls ausgetreten. […]