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Michael Bürkle

Die „Agentur“: ein Geschäftsmodell für „politischen Erfolg“

Sie wollen in die Politik. Sie wollen „erfolgreich“ sein. Sie haben Ideen. Ihre Ideen sind nicht ganz sauber, aber schlau: „bauernschlau“, wenn das nicht die Bauern beleidigt.

Was brauchen Sie? Sie brauchen eine „Agentur“. Das kann eine „Werbeagentur“ sein, das kann auch eine „Kommunikationsagentur“ sein. (Unter Kommunikation verstehen Sie ja sowieso vor allem: Werbung Werbung Werbung.)

Sie können diese Agentur gründen. Sie können sich von einer Agentur anstellen lassen. Oder Sie lassen sich gleich von der von Ihnen gegründeten Agentur anstellen.

Die Agentur macht die „Kommunikation“ für Sie. Das heißt, sie führt alle Ihre nicht ganz sauberen Ideen durch. Unlautere Gewinnspiele; Propaganda mit fake news; was halt so für Ihren „politischen Erfolg“ nötig ist. Nicht Sie machen das – nein: die Agentur.

Ihre Agentur übernimmt aber auch Fremdaufträge. Z.B. von der Regierung, die von Ihrer Partei gestellt wird. Provisionen dieser Regierungsaufträge gehen direkt an Ihre Partei. Per Vertrag: Korruption schriftlich fixiert. Und wenn nicht so unverschämt direkt: wurscht! Jedenfalls verdienen Sie daran.

Wer macht so was? Das machen Minister so. Das machen stinknormale, „strebsame“ Abgeordnete so. In der FPÖ. In der ÖVP. Das ist ein aktuelles „politisches Erfolgsmodell“. Nein, es führt nicht zu „politischem Erfolg“ im Sinne von gelösten Problemen.

Klar kommt man Ihnen ab und zu drauf. Markus Wilhelm sorgt z.B. dafür. Oder Florian Scheuba. Oder sogar Die Presse. Was ist dann? Kein Problem: Ihre Agentur arbeitet nicht nur für Sie, sie übernimmt auch die Sündenbockrolle für Sie. Das ist ihre zweite Funktion. Die Agentur ist schuld. Nicht Sie! Sie trennen sich von Ihrer Agentur. Und der Kanzler lobt Sie, weil Sie so „schnell reagiert“ haben.

*

Die letzten, aktuellsten Beispiele stammen aus FPÖ und ÖVP. Nein, ich kann leider nicht ausschließen, dass das in der SPÖ nicht vorkommt: da sind im letzten Nationalratswahlkampf auch ein paar „nicht ganz saubere“ Dinge über „Agenturen“ passiert. Ich kann nicht ganz ausschließen, dass auch in anderen Parteien solche Dinge vorkommen. (Ich kann aber ausschließen, dass in meiner Zeit als Geschäftsführer in damals „meiner“ Partei solches passiert ist. Aber das ist ja auch schon über 10 Jahre her.)

Aber die Selbstbedienung im großen Stil, wie das in dieser jetzigen Bundesregierungskoalition passiert, hat m.E. ein noch nie zuvor erreichtes Ausmaß angenommen. Das ist ein durch und durch korrupter Haufen. Vom Kanzler abwärts.


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