michael bürkle

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Michael Bürkle

Geiselbefreiungen

Wie geht das Befreien von Geiseln, wenn diese an unbekannten Orten festgehalten werden und von Leuten bewacht werden, die bereit sind, im bewaffneten Kampf zu sterben?

Meines Erachtens geht das nur mit Verhandeln. Nicht mit Bombardieren, nicht mit Straßen- und Häuserkampf. Bombardieren versucht Israel bereits: mit enormen Anzahlen von Toten in der Zivilbevölkerung. Straßen- und Häuserkampf hat offenbar begonnen:

Da wird lapidar vermeldet: „Soldat tot“. „Geisel befreit“ steht nicht da.

Dabei gäbe es an sich schon Anzeichen dafür, dass die Hamas zu Verhandlungen bereit wäre.

Es hieß, die Hamas habe 199 Geiseln entführt. Nun hat die israelische Armee die Zahl schon auf 222 korrigiert. Wie befreit man die?

Ich kann mir gut – naja: einigermaßen – vorstellen, wie israelische Soldaten in Kellergewölbe und Tunnelsysteme der Hamas vordringen, weil sie dort – vermutlich zurecht – Geiseln vermuten. Aber das ist eine ungeheuer kostspielige Methode: die kostet massenhaft Leben von Soldaten. Sie kostet natürlich auch Leben unter den Palästinensern – nicht nur unter den Hamas-Kämpfern: und jeder Tote auf jeder Seite vergrößert den Schmerz und den gegenseitigen Hass und sichert das Fortbestehen eines gewalttätigen Nahost-Konflikts für die nächsten Generationen.

Rache! – für immer. Für immer? Das kann keine Lösung sein.


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