michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Der Frühling ist da …

… in Bezug auf Heizung mit Photovoltaik und Wärmepumpe

Ich habs am 2.2. als Hoffnung formuliert; jetzt, Mitte Februar, ist er offenbar eingetreten: der Frühling; der Frühling in Bezug auf Stromproduktion und -verbrauch.

Die Eckdaten, von dem ich spreche: in Vorarlberg 2023 altes Haus (Bj. 1974) umgestellt auf PV und Wärmepumpe; PV in Betrieb seit 1.7.23, Wärmepumpe seit Oktober. PV-Anlage: 48 qm, 9,96 kWp, SO-ausgerichtet. Errichtungskosten zusammen ca. 40.000 €; Förderung durch Bund und Land ca. 18.000 €.

Ja, wir sind jetzt „raus aus Öl und Gas“. Und es geht gut. Mit der PV-Leistung bin ich sehr zufrieden; mit der Wärmepumpe noch nicht wirklich; da fehlt noch eine gewisse Feineinstellung und / oder Erfahrung meinerseits

Stromproduktion 5 MWh

Heute hat meine PV-Anlage die Produktion der 5. Megawattstunde vollzogen. Die 1. MWh war bereits am 23.7. voll, die 2. am 20.8., die 3. am 15.9. und die 4. am 16.10.23. Dann kamen die Monate November, Dezember und Jänner, wo an Stromproduktion nicht so viel weiterging. Gleichzeitig musste ich Ende Oktober die Heizung mittels Wärmepumpe starten und damit den Stromverbrauch des Hauses drastisch erhöhen.

Ich habe also seit 1.7.2023 ca. 5.000 kWh Strom produziert und ca. 2.800 kWh Strom verbraucht – der Verbrauch bezieht sich hauptsächlich auf die Beheizung meines Hauses; da werden 2 Wohnungen erwärmt, die bis April 2o23 mit einer Gasheizung betrieben wurden. Auf Wunsch des Mieters sind wir bei seiner Wohnung mit 22° Raumtemperatur verfahren (und haben erst im Jänner einvernehmlich auf 21° reduziert, weil „es im Haus warm“ war). Insgesamt ist das Haus also nach der zentralen Heizperiode ca. 2.200 kWh „im Plus“ und das bei der Beheizung von 2 Wohnungen und durchaus kalten und sonnenarmen Wintertagen.

Jetzt, Mitte Februar, geht die Stromproduktion wieder deutlich nach oben und der Stromverbrauch der Wärmepumpe deutlich nach unten. Die letzten vier Tage schlossen bereits positiv ab: mehr Produktion als Verbrauch.

In grafischer Darstellung

Wir sehen die Stromproduktion pro Tag in grün (max. 62,6 kWh am 7.7.) und den Verbrauch pro Tag in rot (max. 46,9 kWh am 13.1.). Wir erkennen die Heizperiode, ihren Anstieg und ihr Abflachen. Ja, ich bin mit dem für mich überraschend hohen Stromverbrauch der Wärmepumpe gar nicht zufrieden. Da muss man noch dran arbeiten.

Das kann man in einer Kurve zusammenfassen und sieht da sehr gut „den Winter“ und sein Ende:

 

Seit Februar klettert der Ertrag wieder in Richtung Plus; jetzt sind wir schon der vierten Tag hintereinander „positiv“.

Man kann auch die Monate vergleichen:

Der („halbe“) Februar hat an Produktion bereits den November überholt; mit dem Oktober kann er vermutlich noch nicht gleichziehen. Der Verbrauch wird im Februar in etwa auf dem Niveau des Novembers zu liegen kommen. Ich nehme an, dass der Februar letztlich „positiv“ wird, dass also die Produktion den Verbrauch noch überholt. (Es scheint ein insgesamt warmer Februar zu werden.) Ab 18° Außentemperatur – das haben wir jetzt noch nicht – wird sich die Wärmepumpe automatisch in einen Standby-Modus begeben und den Verbrauch drastisch reduzieren: eine gewisse Reduktion ist jetzt schon spürbar.

Erkenntnisse

Man kann mit Photovoltaik und Wärmepumpe auch ein relativ altes Haus ohne Bodenheizung sehr wirtschaftlich und angenehm beheizen, auch dann, wenn es relativ nah an Bergen liegt und im Winter deshalb wenig Sonne erhält. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist höchstwahrscheinlich eine zeitgemäße Dämmung des Hauses; auch eine Unterkellerung wäre von Vorteil – diesen Vorteil habe ich hier nicht.

Man kann mit dieser Technologie sehr viel CO2-Emissionen einsparen: bei mir schätzt das die PV-Software auf ca. 2.600 kg CO2, die in diesen 7 Monaten seit Inbetriebnahme nicht mehr emittiert worden sind – was der Leistung an CO2-Aufnahme von ca. 68 Bäumen entspreche oder dem, was man mit einem Verbrennerauto mit ca. 10.500 km produzieren würde. Nachdem in Österreich pro Kopf durchschnittlich ca. 8,7 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen werden, sind die 2,6 Tonnen Einsparung (in 7 Monaten!) allein durch die Hausbeheizung ein erheblicher Anteil. (Nachdem wir auch kein Auto haben und nicht fliegen, tragen wir auch im Bereich Mobilität zur Reduktion der CO2-Emissionen bei.) Es hat also durchaus Sinn, mit staatlicher Unterstützung „raus aus Öl und Gas“ zu gehen; es ist ein Gebot der Stunde und sollte massiv ausgebaut werden.

Wir können also auch als Individuen sehr viel bewirken, vor allem dann, wenn wir durch kluge Politik dabei unterstützt werden. Oder andersrum: Wir sollten kluge Politikerinnen und Politiker wählen, damit wir als Menschheit noch überleben; denn:

Ob das alles noch rechtzeitig wirken kann, um gravierende und bleibende Klimaveränderungen (oder: die Klimakatastrophe) zu verhindern, kann ich nicht beurteilen. Der menschengemachte Klimawandel entwickelt sich nicht quasi-linear als einfache Erwärmung, sondern ist ein komplexer Prozess, der einige Kipp-Punkte enthält, bei deren Überschreitung schnell durchaus unumkehrbare Veränderungen erfolgen können. (Wir profitieren in Europa z.B. vom Golfstrom, der aus dem Golf von Mexico Massen warmen Wassers nach Europa bringt und speziell Nordeuropa damit erwärmt. Wenn dieser Golfstrom „kippt“, wird Europa schnell wesentlich kälter und der Golf von Mexico und seine Umgebung wesentlich heißer.)


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michael
michael
10 Monate alt

tatsächlich ist während des schreibens am beitrag der februar nun schon „positiv“ geworden: mit derzeit ca. 263 kWh an produktion und ca. 260 kWh an verbrauch.
eine einfache (und vorsichtige) prognose lässt vermuten, dass der februar deutlich besser wird als der november: ungefähr doppelt so viel an produktion und spürbar weniger verbrauch.

michael
michael
10 Monate alt

[…] habs am 2.2. als Hoffnung formuliert; jetzt, Mitte Februar, ist er offenbar eingetreten: der Frühling; der Frühling in Bezug auf […]

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