Heute im Standard: ein ukrainisches Friedensangebot: Neutralität und eine 15-jährige „Prüfpause“ für die Krim. Andererseits Russland: das Ziel der „Befreiung“ des Donbass sei erreicht, deshalb Rückzug aus der Gegend um Kiew / Kyiv.
Ich meine: die Neutralität ist ein vernünftiges Modell. Tatsächlich würde ich nach einer Zeit der Normalisierung (15 Jahre ???) sowohl auf der Krim als auch im Donbass über die staatliche Zugehörigkeit abstimmen lassen. Das sind russisch-sprachige Gebiete. Es gibt in der Ukraine ziemlich einige Menschen, die als Muttersprache Russisch sprechen und die sich sogar als Russen empfinden. Es gibt auch Menschen, die als Muttersprache Russisch sprechen und sich als Ukrainer empfinden: Selenskiy gehört zu ihnen.
Hatte ich das nicht schon vor 3 Wochen ganz ähnlich vorgeschlagen?
Ich will, dass dieses Grauen aufhört und vernünftige Menschen vernünftige Kompromisse aushandeln. Das wäre schon lange möglich. Dazu hätte es keines Krieges bedurft.
Mein Friedensplan
- sofortiger Waffenstillstand, Abzug aller russischen Truppen aus der Ukraine
- Die ukrainische Regierung bleibt im Amt. (Jedenfalls bis zur nächsten Wahl)
- Neutralität für die Ukraine „nach österreichischem Muster“
- Autonomie für die Provinzen Luhansk und Donezk nach dem Muster Südtirols
- Nach einer Normalisierungsphase von einigen Jahren Volksabstimmungen über die staatliche Zugehörigkeit der Krim und der Bezirke Donezk und Luhansk in den betreffenden Gebieten unter internationaler Überwachung
Das Sprachen-„Problem“
Im Prinzip kann das alles kein Problem sein. Der Unterschied zwischen Russisch und Ukrainisch sei in etwa so groß wie zwischen Deutsch und Niederländisch, habe ich gelesen. (Also etwas größer als zwischen Deutsch und „Österreichisch“, wie ich angenommen hatte.) Deutsch und Niederländisch sind zwei sehr verwandte Sprachen, die in ihren Dialektlandschaften fließende Grenzen haben. Die Dialektgrenzen innerhalb des Deutschen sind viel stärker ausgeprägt als die zwischen niederdeutschen und niederländischen Dialekten. Aber die deutschen Dialekte haben sich in der deutschen „Standard“-Sprache ein gemeinsames „Dach“ geschaffen; und die niederländischen Dialekte in der niederländischen „Standard“-Sprache ebenfalls. Die Standards sind eindeutig verschieden; die Dialekte hätten verschwimmende Grenzen. Das wird zwischen dem Russischen und dem Ukrainischen ganz ähnlich sein.
Wie schaffen sich Dialekte „ein gemeinsames Dach“? Durch enge politisch-soziale-ökonomische Beziehungen. So entstehen ein deutsches, ein niederländisches, ein russisches, ein ukrainisches „Bewusstsein“.
Trotzdem kann man sich heute nicht vorstellen, dass „die Deutschen“ die Niederlande überfallen – wie sie das zuletzt noch ab dem 10. Mai 1940 tatsächlich getan haben. Das mag an den Wahnvorstellungen eines deutschen Führers gelegen haben. Dass „die Russen“ nun die Ukraine überfallen haben: liegt es an Wahnvorstellungen des russischen „Führers“?
Anyway: der eine hat es nicht lange überlebt: „nur“ 5 grauenhafte Jahre. Der andere ist für alle Zeiten gezeichnet.
Ein Absatz, den ich wieder herausgenommen habe, obwohl er m.E. stimmt, aber vom Thema zu weit wegführt: Der „westliche Beitrag“ Der „westliche“ Beitrag muss in einem konsequenten und schnellen Abbau der Abhängigkeit von russischer (oder saudischer, oder katarischer …) Energie durch den schnellen Ausbau von nachhaltigen und regionalen Energiequellen wie Wind- und Solarenergie bestehen. Man darf sich in wesentlichen politischen Fragen nicht von Ländern abhängig machen, die noch keine gefestigten demokratischen Strukturen haben (und deshalb von Autokraten / Tyrannen / Despoten / „Führern“ regiert werden. (Auch nicht von den USA; denn auch die USA hatten bereits einen Autokraten / Tyrannen… Mehr »
[…] Angriffskrieg; das ist klar. Die Interessensgegensätze zwischen Russland und der Ukraine müssen und könnten auf dem Verhandlungsweg gelöst werden. Aber weder die Russen noch die Ukrainer wollen im Ernst […]
Also ich habe mit allen bisherigen Ideen für „Verhandlungen“ ein massives Problem, denn die laufen meiner Beobachtung nach immer nur darauf hinaus, dass die Ukraine doch bitte lieb sein und dauernd nachgeben soll, bis Russland vielleicht irgendwann zufrieden wäre. Aber: genau das spielts mit einem Präsidenten Putin halt einfach nicht, egal wie sehr man darauf hoffen mag. Weil für Menschen wie Putin sind Zugeständnisse nur ein Zeichen von Schwäche und Konzessionen nur ein Ansporn zu schauen, ob nicht vielleicht doch noch ein bisserl mehr geht – weil sie halt leider nur eine Sprache der Stärke verstehen, wie sie z.B. der… Mehr »
[…] die Damen und Herren, die den Offenen Brief abgeschickt haben, sehr. (Sie fordern auch ganz Ähnliches wie ich am 29.3.: Verhandlungen unter bestimmten […]
[…] Mit Szenarien. Für die Szenarien als Themen der Verhandlungen schlage ich „meinen“ Friedensplan vor (der schon lange nicht nur meiner […]
[…] bringe noch einmal meinen Friedensplan vor. Ich hab ihn bereits am 29.März und in der Grundstruktur schon am 7. März […]
[…] Ukraine diskutiert. Meinen Friedensplan habe ich hier in meinem Blog schon 7 mal publiziert (7.3., 29.3., 21.5., 1.6., 7.6., 30.6., 12.10.). Er besteht i.W. aus folgenden Punkten (Formulierung i.W. vom […]
[…] „Kriegserklärung“ 29.3.2022: Ein Friedensplan? 21.5.2022: Diplomatie – statt Krieg! 30.6.2022: „Kriegsmüde?“ – Ja, ich. […]