Das Flugsystem der USA ist zusammengebrochen. Sozusagen ein Software-Blackout. Keine absolute Katastrophe: Landen geht noch. Nur Abfliegen nicht mehr. (Oder noch nicht.)
Ich wundere mich nicht. Unsere Gesellschaft – vor allem in den USA! – verlässt sich in großem Rahmen auf gigantische Systeme, die elektrischen Strom und Software verbinden. Beides ist anfällig gegenüber Störungen. Internationals Stromnetze sind sowieso auf der ewigen Suche nach Gleichgewicht; und Software funktioniert vor allem dann, wenn alle Daten okay sind. Gibt es gröbere Abweichungen, gehen Softwaresysteme schnell in die Knie. Niemand weiß wirklich, wie die Dinge programmiert sind.
Es gilt der Grundsatz: Software ist schnell, leistungsfähig und stabil. Aber nur 2 der 3 passen jeweils zusammen. (Wenn Software schnell und stabil ist, ist sie nicht besonders leistungsfähig. Wenn Software leistungsfähig und stabil ist, ist sie nicht besonders schnell. Wenn Software schnell und leistungsfähig ist, ist sie nicht stabil.
Schnell sollte Software heute natürlich immer sein. Dann bleibt noch die Alternative zwischen leistungsfähig und stabil …
Dieses Prinzip _ „nur 2 von 3“ – gibt es übrigens auch in zahlreichen anderen Bereichen! Ich hab darüber schon geschrieben.)
Mir tun die Amerikaner*innen, die jetzt auf den Flugplätzen warten und herumlungern müssen, leid. Die USA im Sinne des „Systems der USA“ tun mir nicht leid. Sie haben unsicher geplant. (Das ganze System ist ein Moloch; allerdings einer auf tönernen Beinen.)
Wir müssen umstellen.
Eisenbahn statt Flugzeug. (Ja, auch in den USA. Schon gar in Europa.) Regional stabile Netze statt naives Vertrauen in globale Strukturen. (Man sollte Lebenswichtiges auch im eigenen Produktionsnetz herstellen können.) Und natürlich: raus aus fossilen Brennstoffen und Schluss mit dem sinnlosen Verbrauch von Energie.