Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts hat zum „Familienbonus“ der VF-Regierung Stellung bezogen. Im ORF-online wird er zitiert mit …
Nach Ansicht von WIFO-Chef Christoph Badelt folgt die neue Regierung mit dem angekündigten „Familienbonus“ ihrer Prioritätensetzung, Leistungsträger zu fördern. Wenn es um eine soziale Unterstützung der Ärmsten ginge, wäre hingegen eine Erhöhung der Familienbeihilfe sinnvoll.
Dieses Zitat find ich doppelt interessant.
Einerseits …
Der Chef des prominentesten Wirtschaftsforschungsinstituts Österreichs stellt fest, dass der sogenannte „Familienbonus“ den Armen und Ärmsten nichts bringt. Okay: dass ein Familienbonus, der aus Steuererleichterungen besteht, nur den Steuerzahlenden was bringt, das kann man auch ohne den WiFo-Chef erkennen und ich habs auch schon geschrieben. Aber es ist gut, das von höchster wissenschaftlicher Seite noch bestätigt zu bekommen. Danke, Herr Badelt.
Andrerseits …
Bei Badelt sind das Gegenteil der Armen „die Leistungsträger“. Das ist ein ewig von Schwarz und Blau, von (stink-)konservativer Seite wiederholter Unsinn. Die Leistungsträger in unserer Gesellschaft sind nicht unbedingt reich. Und die Reichen sind nicht unbedingt Leistungsträger. Das verwechseln besonders Wohlhabende und ihre Politiker sehr gern.
Leistungsträger sind hart arbeitende Menschen. Die sind nicht immer gut bezahlt. Bei weitem nicht alle Löhne sind leistungsgerecht. Es gibt Berufe – KindergärtnerInnen, KrankenpflegerInnen, JunglehrerInnen – die sind viel zu schlecht bezahlt. Dort arbeiten aber echte LeistungsträgerInnen.
Es gibt Reiche, die erbringen (außer dem Verwalten ihres Besitzes) keine gesellschaftlich relevante Leistung. Manche – nicht alle! – Politiker gehören dazu. Es gibt auch definitiv viel zu hohe Löhne: viele sogenannte „Top-Manager“, die hochbezahlt ein Unternehmen nach dem anderen versenken, verscherbeln, versauen – sind keine Leistungsträger. Sondern nur hoffnungslos überbezahlt.
Herr Badelt: hier irren Sie! Nicht alle Leistungsträger profitieren vom Familienbonus.