Heißes Europa
Europa erwärmt sich im Rahmen des (menschengemachten) Klimawandels besonders schnell. Das hat heute im Ö1-Morgenjournal Klimaforschaer Marc Olefs (Geosphere Austria) ausführlich erklärt. Das Begründungsgebilde ist komplex!
Die Fakten selbst fasst ein Artikel auf ORF online zusammen: „Europa erwärmt sich am schnellsten“:
- 2024 war demnach das wärmste Jahr seit Messbeginn
- So lag der Wert für das Mittelmeer 1,2 Grad Celsius über dem Durchschnitt
- Europa sei heute bereits um 2,4 Grad Celsius wärmer als noch zu vorindustriellen Zeiten
- in Südosteuropa sechs Hitzewellen, […] Darunter war auch die längste Hitzewelle der Messgeschichte
- Schäden von 18 Milliarden Euro
- die schwersten Überschwemmungen seit 2013
- Mehr Hitzewellen, längere Dürren, stärkere Regenfälle: Was die Klimaforschung seit Jahren prognostiziert, wird in Europa immer spürbarer
Also: das Übliche, aber halt in immer extremerer Form! Es wird immer wichtiger, das Richtige dagegen zu tun. Wie sagt Olefs gegen den Schluss?
Wir und die Entscheidungstragenden brauchen den Mut und den politischen Willen, letztendlich das Gemeinwohl über die Partikularinteressen zu stellen. […] Es geht nicht um ein „grünes Projekt“ oder ein bisschen Umweltschutz, sondern es geht um den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen und letztendlich auch unseres Wohlstandes.
Die Gründe sind komplex
Für Europa und die ganze Erde gilt: Treibhausgase wie CO2 oder CH4 halten die Hitze der Sonne in der Atmosphäre und führen zu immer weiterer Erhitzung des Lebensraums. Das ist auf dem ganzen Globus so. Warum gerade Europa der „Hotspot“ auf dem Globus ist, hat komplexe zusätzliche Gründe. Die werden von Herrn Olefs im Morgenjournal erläutert. Ich versuche zusammenzufassen:
Wir haben in Europa aus gesundheitlichen Gründen Luftverschmutzungen in Form von Aerosolen durch Luftreinhaltemaßnahmen aus der Luft entfernt. Die hatten allerdings neben gesundheitlichen Schädigungen auch kühlende Effekte; die fallen jetzt weg. Europa gerät außerdem in immer stärkere Einflüsse der Subtropenhochs; beides – der Wegfall von Aerosolen und der Bewölkung – führen zu mehr bodennahen Sonneneinstrahlungen; und das Schmelzen des Arktiseises und der Gletscher bindet immer mehr Hitze bodennah, die sonst durch das weiße Eis zurückgestrahlt worden wäre. […] Die Erwärmungsgeschwindigkeit beträgt in Europa bereits ein halbes Grad pro Jahrzehnt.
Das ist (in etwa) die spezifische Lage in Europa.