michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Energieprotokoll Fortsetzung

[Die Eckdaten, von denen ich spreche: in Vorarlberg 2023 altes Haus (Bj. 1974) saniert und dabei umgestellt von Gasheizung auf Photovoltaik und Wärmepumpe; PV in Betrieb seit 30.6./1.7.23, Wärmepumpe seit Oktober 23. PV-Anlage: 48 qm, 9,96 kWp, SO-ausgerichtet. Errichtungskosten zusammen ca. 40.000 €; Förderung durch Bund und Land ca. 18.000 €; das alles im Rahmen einer umfangreichen Sanierung.]

Der „Sommer“!

Am 24. Feber habe ich – anhand der Daten meiner Photovoltaik-Anlage – geschrieben „Der Winter 24/25 ist vorbei“. Jetzt könnte ich beinahe schon ergänzen: „Der Sommer ist da!“

Seit 1. März schreibt meine PV-Anlage überaus positive Werte: im Mittel produziert sie pro Tag bereits mehr als 40 kWh Strom. Die Nächte sind noch relativ kühl, darum fließt einiger Strom noch in die Wärmepumpe. Im Moment (8.3., 16 Uhr) haben wir im März schon ca. 330 kWh Strom produziert und ca. 144 kWh Strom verbraucht, vor allem durch die Wärmepumpe.

15 MWh, 8 Tonnen CO2, 32.000 Straßenkilometer, 206 Bäume

Meine PV-Software sagt mir, dass wir mit gestern schon über 15 MWh seit dem 1.7.22 produziert haben; über 13 MWh haben wir ins öffentliche Netz eingespeist. Das entspricht einer CO2-Einsparung von über 8 Tonnen oder 32.000 eingesparten Straßenkilometern mit einem Verbrennerauto oder 206 Bäumen, die CO2 „inhalieren“ und Sauerstoff abgeben.

Und der „richtige“ solare Sommer beginnt dann im Mai. Da wird es dann wieder Strommengen pro Tag um die 60 kWh und darüber geben.

Hier der Gesamtverlauf als Differenz zwischen Produktion und Verlauf: jetzt 12 Tage mehr als noch am 24.2.:

PV und Wärmepumpe funktionieren wunderbar. Am 30. Juni mache ich 2 solare Jahre voll.

Der Wermutstropfen Die Tragik

Das nützt alles nicht viel, dass Menschen in ihrem Privatleben auf eine positive Energiebilanz hinarbeiten und dabei erfolgreich sind. Der Staat muss das unterstützen – und er hat mich bei der Errichtung meines Energiesystems nach dem Motto „Raus aus Öl und Gas“ auch gut unterstützt. Aber die Politik muss über die Förderung von Häuslbauern weit hinausgehen: wir müssten ganze Industriezweige auf saubere Energie umrüsten. Wir müssten weit stärker in den Verkehr eingreifen, der immer noch viele Emissionen ausstößt. (Tempo 100 auf Autobahnen ist dringend!) Wir müssten kontraproduktive Subventionen für Flugreisen schnellstens streichen.

Aber nun kommt eine Regierung, die weniger Sinn für die Energiewende hat – und dabei immer noch viel mehr Sinn als die USA, oder Russland. China hingegen tut mittlerweile eh schon relativ viel.

Aber ich fürchte, wir kommen zu spät. Das ist kein Wermutstropfen: das ist eine umfassende Tragik. Unseren Kindern und Kindeskindern werden wir eine weitgehend zerstörte Welt hinterlassen. Das sieht man jetzt noch nicht; aber wenn man sich halbwegs auskennt, kann man ausrechnen, wie das in 20 Jahren in unseren Breiten aussehen wird. Ich bin dann – wenn ich noch lebe – 87 und bekomme nicht mehr allzu viel davon mit. Aber wer dann 50, 40, 30 oder noch jünger ist, wird die Zerstörung erleben – und könnte jetzt noch aktiv werden.

Wir wüssten alle, was jetzt zu tun wäre. Aber die wenigsten tun es.


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