EU – vernünftig
Die EU war in Summe so vernünftig, das Aus für (den Kauf von Autos mit) Verbrennungsmotoren ab 2035 zu beschließen. Das wäre ein später, aber relativ großer Schritt gegen die Klimakatastrophe. Den Klimawandel würde es kaum aufhalten – allenfalls etwas einbremsen.
Deutschland – unvernünftig
Auf Betreiben Deutschlands wurde das Verbot noch schnell aufgeweicht: E-Fuels dürfen auch nach 2035 in neuen Autos noch verbrannt werden. Treibende Kraft hinter diesem Beschluss war die FDP, die sich offensichtlich zur deutschen Autofahrerpartei aufgerufen fühlt, im Speziellen war es Verkehrsminister Volker Wissing. Aber der österreichische Kanzler Nehammer hat immerhin die Rolle eines Sekundanten gespielt.
E-Fuels sind Unsinn
E-Fuels sind ein großspuriger Unsinn – jedenfalls für PKWs. Porsche und BMW wollen das; die deutsche Regierung hat mit Unterstützung des österreichischen Kanzlers Nehammer einen maßlos dummen „Kompromiss“ durchgesetzt. Nehammer hat bei diesem Unsinn assistiert – und ist stolz darauf.
Warum sind E-Fuels ein großspuriger Unsinn? Man kann das in meinem Transkript des Interviews, das Martin Thür in der ZiB 2 mit Ferdinand Dudenhöffer geführt hat, nachlesen. Aber auch der VCÖ hat heute ein sehr sorgfältiges Papier dazu vorgelegt.
Nehammers „Plan“
Warum ist Nehammer stolz auf seine Assistenz beim Blödsinn? Offensichtlich weil er hofft, damit bei der nächsten Wahl Stimmen von Autofahrern zu gewinnen, obwohl er weiß, dass sein Assistenzeinsatz aus langfristiger Sicht absolut unverantwortlich ist. Ich gebe zu: dass er das weiß, ist eine Unterstellung; ich unterstelle das Nehammer, weil ich ihn für hinreichend intelligent halte, die Problematik von E-Fuels zu durchschauen.
Aber so ist unsere Politik (bzw. ein großer Teil davon): wider besseres Wissen macht man das, was man für die nächste Wahl für erfolgsversprechend hält.