Mein Schwager meinte kürzlich, die Dummen werden immer mehr. Als Direktor des zweitgrößten Abendgymnasiums Österreichs kann ich dem unmöglich zustimmen. Ich meine, die Gescheiten werden immer mehr.
Vielleicht haben wir beide recht. Nämlich dann, wenn „die mittleren“ weniger werden. Entwickelt sich eine „intellektuelle Zweiklassengesellschaft“?
Die Zweiklassengesellschaft entwickelt sich in vielen Bereichen, auch im Bereich Gesundheitsversorgung. Auch im Bereich Besitz: die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer.
Auch im Bereich Bildung? Und ist das eh nur eine einzige Entwicklung, die sich in drei Merkmalen zeigt?
Nein, es ist nicht eine Entwicklung. Die Reichen werden nicht automatisch gescheiter; auch Arme werden gescheiter. Auch Reiche werden dümmer.
Dummheit und Gescheitheit sind schlecht messbar. Nicht einmal der Intelligenzquotient ist ein zuverlässiges Maß.
Aber stellen wir uns die Teilung einer Gruppe in 2 Teile vor: die mit hohem IQ und die mit niedrigem. Und dann schicken wir aus der Gruppe der mit hohem IQ den mit dem niedrigsten in die andere Gruppe. Was passiert?
…
…
In beiden Gruppen steigt der durchschnittliche IQ.