michael bürkle

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Michael Bürkle

Distanzierung reicht nicht

Den Unterschied von Islamismus und Islam klarstellen!

Am 16. Oktober, vor 6 Tagen, ermordete ein 18-jähriger Islamist im Pariser Vorort Conflans-Saint-Honorine durch eine Enthauptung auf offener Straße den Lehrer Samuel Paty, der in Staatsbürgerkunde über Meinungsfreiheit unterrichtet und dabei auch Mohammed-Karikaturen aus Charlie Hebdo verwendet hatte.

Der Vater einer Schülerin, die den Unterricht gefilmt hatte, hatte offenbar über Facebook eine Kampagne gegen den Lehrer entfesselt, die in dem Mord gipfelte.

Ich würde annehmen, dass ein Mord, der im Namen des (Gottes des) Islams – „Allahu akbar“ – begangen wird, islamische Glaubensgemeinschaften dazu bringen würde, sich von einer derartigen Untat zu distanzieren. Eigentlich wesentlich mehr (!): ich würde von einer islamischen Glaubensgemeinschaft erwarten, dass sie klarstellt, dass eine derartige Tat nicht den Lehren des Islams entspricht, ja gegen die Lehren des Islams verstößt.

Kurz: Man muss den Unterschied zwischen dem Islam und dem Islamismus klar benennen.

Der Islam und das Christentum haben eines gemeinsam: sie sind in viele Sekten aufgespaltet. Die Christen haben zwar einen Papst und damit eine Art „Zentrale“, aber viele christliche Glaubensgemeinschaften erkennen den nicht an; „Chef“ ist der vor allem den römischen Katholiken und einigen anderen Gruppen. Das ist einer der Unterschiede zwischen dem Islam und dem Christentum: im Islam gibt es gar keine zentrale Autorität, aber viele verschiedene Denkschulen.

Ich würde mir von jeder christlichen Gruppe erwarten, dass sie sich von einem Mörder „im Namen Gottes“ nicht nur distanziert, sondern auch klarstellt, dass sich so einer nicht auf das Christentum berufen kann. Eine christliche Glaubensgemeinschaft, eine obskure Sekte, die das nicht tut, weil sie Mord als legitime Tat auffasst, würde ich verbieten wollen.

Das gleiche erwarte ich mir auch von jeder anderen Religion, auch vom Islam. Aber was hat die größte islamische Gruppe in Österreich – die IGGÖ, nach der in österreichischen Schulzeugnissen sogar der islamische Religionsunterricht benannt wird, zum Anschlag in Conflans-Saint-Honorine verlauten lassen? Ich habe versucht, etwas, irgendetwas zu finden: Nichts.

Ich will nicht, dass junge Moslems aufwachsen können in der Meinung, dass dieser Mordanschlag „islamisch korrekt“ war. Das geht nicht.


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michael bürkle
michael bürkle
4 Jahre alt

Ich habe gestern (Do 22.10.) abends noch die IGGÖ bzgl. einer Stellungnahme angeschrieben und heute einen Hinweis auf die Facebook-Seite der IGGÖ bekommen, wo am 18.9. folgende Stellungnahme erschienen ist: Die IGGÖ verurteilt die brutale Ermordung des Lehrers Samuel Paty im Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorais auf Schärfste. Diese Gräueltat ist ein Angriff auf das friedliche Zusammenleben und die demokratischen Werte, die uns verbinden und somit auf unsere Gesellschaft als Ganzes. Hass und Gewalt haben im Islam keinen Platz. Lehrer und Lehrerinnen genießen in unserem Glauben einen besonders hohen Stellenwert. Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei Samuel Paty und seinen Hinterbliebenen,… Mehr »

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