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Michael Bürkle

Die Wärmepumpe …

Photovoltaik

Die Photovoltaik auf dem Haus meiner Eltern, das ich renoviert habe, läuft seit 30. Juni. Es gibt keine wirklichen Probleme.

Seit etwa 2 Wochen ist auch das neue Heizsystem fertig und seit einigen Tagen de facto auch übergeben: eine Luftwärmepumpe, die die alte, schon morsche Gasheizung ersetzt hat. Ja, wir sind „raus aus Öl und Gas“.

Die Wärmepumpe

Die Inbetriebnahme der Wärmepumpe hat sich etwas verzögert, denn ich brauche eine Steuerungsmöglichkeit über das Internet und die Installation dieser Software hat sich gespießt.

Am 24.7. wollten wir die Wärmepumpe übernehmen und also zum ersten Mal in einen Testbetrieb bringen: da fehlte ein ganz bestimmter USB-Stick. In Betrieb ging sie trotzdem; eine Steuerung war aber noch nicht möglich. Der nächste Termin für die Inbetriebnahme war der 7.8.: da gab es nicht nachvollziehbare Software-Login-Probleme. Die sind mittlerweile i.W. behoben; ich hätte trotzdem noch einige Fragen und werde sie gelegentlich stellen, entweder meinem Installateur und / oder den Vertretern der Herstellerfirma des Geräts. (Es ist ein österreichisches Produkt.)

Überraschendes

Zunächst braucht die Wärmepumpe Strom. Gut: das ist mir nicht neu; alle Welt erzählt, dass eine Wärmepumpe das Gegenstück zu einem Kühlschrank sei. Der Kühlschrank macht aus Raumtemperatur Kälte in seinem Inneren und gibt dadurch entstandene Wärme nach außen ab. Die Wärmepumpe macht aus Außentemperatur Wärme und gibt sie nach innen ab und die dabei entstandene Kaltluft nach außen. Das braucht natürlich Strom. (Ein nettes Video zu einer genaueren Erklärung bietet z.B. „Breaking Lab“.)

Weil ich eine Photovoltaik-Anlage mit entsprechender Software habe, kann ich den Stromhaushalt meines Hauses gut verfolgen. Und nach der ersten Inbetriebnahme der Wärmepumpe stellte ich seltsame nächtliche Stromspitzen fest. Das sah am 26.7. z.B. so aus:

Es war ein schlechter Solarstromtag, mit viel Bewölkung, auch ziemlich kühl. Trotzdem wurden fast 19 kWh Strom produziert – das ist die graue Fläche: so zerrissen und spitzig, weil eben so bewölkt. Und man sieht 4 für mich zunächst irritierende Stromspitzen: die erste um 5:20, wo ein kurzzeitiger Stromverbrauch im Ausmaß von 2988 Watt zu verzeichnen war, und dazu noch 3 etwas geringere: eine mittags, eine gegen 19 Uhr und eine mitternachts. Es gab auch Nächte ohne solche Stromspitzen; die meisten hatten nur eine; wenige 2.

Ich war verblüfft und irritiert. In der Zeit vor der Inbetriebnahme der Wärmepumpe – vom 1.7. bis 23.7. – waren solche Stromspitzen nie zu sehen gewesen. Es musste also die Wärmepumpe sein. Ja, mein Elektriker meinte, dass so ein Gerät beim Anfahren schon „einen ordentlichen Schluck Strom“ brauchen könne. Mir ist natürlich klar, dass ein kurzer Moment mit fast 3.000 Watt noch keine Katastrophe ist: 3 Kilowattstunden würden das erst, wenn das eine Stunde anhält. (Aber was ist, wenn in einem Ort praktisch simultan hunderte Wärmepumpen jeweils „einen Schluck Strom“ benötigen?)

Heizen im Sommer?

Die Wärmepumpe war Ende Juli eingeschaltet worden. Ende Juli / Anfang August war es nachts schon recht kühl – ja: da sprang die Heizung manchmal an. Ich habe nun gelernt, das Ding auf „standby“ zu stellen; es ist ja Sommer, man muss noch nicht heizen. Seither sind die nächtlichen Stromspitzen wieder verschwunden.

Und ich muss lernen, dass es doch Elektrogeräte gibt, die man auf standby schalten soll: ich soll die Wärmepumpe nicht völlig ausschalten; das tue ihr nicht gut, hat man mir eindringlich erklärt. Ich könnte sie nun jederzeit mit meinem Handy einschalten, aber jetzt warten wir einmal, bis wir sie wirklich brauchen. (Ich könnte sie auch den Sommer über als Klima- bzw. Kühlanlage „durchrennen“ lassen, aber das haben wir nicht nötig, denke ich.)

Heizen mit Strom?

Ist das nicht die ganz alte Idee meiner Eltern, die in Zeiten kurz nach der Ölpreiskrise 1973 ein Haus mit einer Elektrospeicherheizung bauten? Heize ich jetzt wieder mit Strom?

Ja, ich brauche Strom für den Betrieb der Wärmepumpe, aber ich heize nicht mit Strom. Ich betreibe mit Strom nur einen Kreislauf, in dem ein „Kältemittel“ verdunstet, dann komprimiert und dadurch erhitzt wird und zur Abgabe dieser Wärme dient und dafür den dadurch entstehenden Teil Kaltluft nach außen abgibt. Wie eben ein verkehrter Kühlschrank.

Laut den Leistungsdaten meiner Wärmepumpe kommt sie auf eine Leistungszahl (COP: „coefficient of performance“) von 3,2 bis 4,3; das heißt sie erzeugt im Normalfall aus 1 kWh Betriebsstrom 3,2 bis 4,3 kWh Wärme (bzw. im Prospekt „bis zu 5 kWh“). Das macht sie, wenn es mindestens -22,5° hat. Sie schafft offenbar Vorlauftemperaturen von „bis zu 62°C“ und sie darf deshalb als „Energieeffizienzklasse“ das Label „A+++“ führen.

Ich bin gespannt und werde berichten.

Es ist für mich eine neue Technologie; ich werde Erfahrungen sammeln und über sie berichten.


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