Beobachtung
Ich habe in letzter Zeit bei Diskussionen mit Tiroler Politikern zum Klimathema ein Sprachverhalten bemerkt, das mir „gefährlich“ vorkommt. Man ist verschiedener Meinung, hört aber bald: „Wir sind da verschiedener Meinung, aber wichtig ist, dass wir im Dialog bleiben.“
Falle!
Achtung, das ist eine Falle. Das heißt:
ich kann jetzt nichts tun;
oder: wir wollen jetzt nichts tun;
oder: ich will jetzt nichts tun –
aber: wir können reden.
Ich bin mir sicher: diese „Strategie“ gibts nicht nur in Tirol, nicht nur bei Männern, und nicht nur in der Klimadiskussion.
Dilemma
Man kann da ganz wenig dagegen tun. Gegen Dialog spricht ja nichts. Aber es besteht dann die Gefahr, dass über den Dialog, das Gespräch hinaus auch nichts passiert. Und das ist mindestens in der Klimadiskussion zu wenig.
Auch Politiker sind im Dilemma. Sie würden unter Umständen gern Dinge fix versprechen – trauen sich aber nicht, können aber nicht. Parteidisziplin und andere Abhängigkeiten schränken den Spielraum ein.
Gegenstrategien?
Wie kann man dem entgegnen?
Ich schlage ettwa so vor: „Gern. Wir bleiben im Dialog. Aber wir legen Wert darauf, dass dieser Dialog zielorientiert geschieht; mit einer Vereinbarung darüber, was passieren muss.“ Oder ähnlich.
Der Dialog braucht ein Ziel und entsprechende Vereinbarungen. Sonst entstehen „leere Kilometer“.