Stattliche Kundgebung am Marktplatz
Heute ab 17 Uhr am Marktplatz in Innsbruck. Eine stattliche Anzahl sicher mehrerer hundert Menschen hat sich eingefunden und wird vom Street Noise Orchestra begrüßt.
Ein Bündnis aus mehr als 25 überparteilichen Organisationen hat zu einer Kundgebung zur „Verteidigung der Demokratie“ aufgerufen. Viele sind gefolgt:
Ich kenne einige der Teilnehmer*innen seit vielen Jahren: meine Generation ist vertreten. Ich kenne aber viele der Teilnehmer*innen nicht: es sind viele junge Leute dabei: das macht Hoffnung.
Potenziale
Ich denke, es gibt viel Potenzial dafür, das, was wir schon oder noch an Demokratie haben, verteidigen zu wollen. Die letzen Generationen haben einiges erkämpft; nichtsdestoweniger geschieht auch immer wieder ein Abbau demokratischer Rechte, etwa wenn „neue Formen“ des Kapitalismus ohne Betriebsrat auskommen wollen. Auch die Korruption, die es in Österreich gibt, ist im Grunde zutiefst antidemokratisch. Ja, Demokratie muss verteidigt oder sogar immer wieder neu errungen werden.
Potenzial hätten wir auch in der Gestaltung von Kundgebungen. Die Begrüßung durch das Street Noise Orchestra ist super; dann hören wir Reden von Redner*innen, die wir nicht kennen, deren Namen wir nicht erfahren und die wir auch nicht gut verstehen. Nirgends wird sichtbar gemacht, welche Organisationen das Bündnis tragen: ich stelle mir vor, dass Vertreter*innen der Organisationen auf die Bühne kommen und ein buntes Bild entsteht. Ist es die Bringschuld der „Alten“, meiner Generation, ein gewisses Know how zu vermitteln? Oder ist es die Holschuld der „Jungen“, sich dieses Know how zu besorgen? Oder muss einfach jede Generation das Rad, „ihr Rad“ neu erfinden, weil sich die Verhältnisse, die Organisationsmethoden, die Medien eh so massiv geändert haben? Ich weiß es nicht.