michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Corona und Tirol …

… und der Tourismus

Tirol schafft es immer wieder, in der Corona-Pandemie eine besonders wichtige Rolle zu spielen.

Am Beginn der Pandemie hat Tirol über Ischgl (und St. Anton und Sölden usw.) das „stinknormale“ Virus in ganz Europa gestreut. Dabei wurde „alles richtig gemacht“.

Nun legt Tirol nach. In Jochberg bei Kitzbühel veranstaltet man „Schilehrerausbildungskurse“ für Schianfänger (!!!) und holt damit die britische Virus-Variante B.1.1.7 nach Österreich. Und Hochfügen im Zillertal praktiziert auf ähnliche Weise Ähnliches: man schafft es, die südafrikanische Variante des Virus in den Bezirk Schwaz einzuschleusen.

Aber ganz sicher wurde auch da kein Fehler gemacht.


Im Ernst: Es ist die touristische Gier, die Österreich nach dem ziemlich guten Überstehen der ersten Pandemie-Welle eine katastrophale Zweite Welle beschert hat. Und Tirol als besonders ausgeprägt touristisch-gieriges Tourismus-Gebiet ist wieder vorne dran.

Man lernt nichts dazu. Nichts. Aber man muss auch nicht, weil man ja eh keine Fehler macht.


Ich verstehe die Tiroler schon – bin ja seit einigen Jahren selbst einer und als geborener Vorarlberger kenne ich durchaus ähnliche Verhältnisse aus frühester Jugend. Tirol war ein bäuerliches, ein ärmliches, ein armes Land und ist durch den Tourismus zu einigem Wohlstand gekommen. Man hat sich daran gewöhnt, diesem Tourismus alles – ALLES! – zu opfern.

Aber man müsste allmählich beginnen umzudenken. Die Klimaerwärmung wird den Wintertourismus killen, und man hätte die Chance, den Tiroler Wohlstand mit einigem Hirn auf eine andere, eine neue Basis zu stellen. Nicht mit Gier: mit Hirn.


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Whisker
Whisker
3 Jahre alt

Ad „Aber man müsste allmählich beginnen umzudenken“: Ganz ehrlich: da bin ich sehr pessimistisch. Denn die Tiroler Politik – namentlich die Tiroler ÖVP – ist seit Jahrzehnten mit dem Tourismus so eng verzahnt (Stichwort: „Adlerrunde“, Stichwort: Seilbahnkaiser, etc.), da paßt offenbar kein Blatt Papier dazwischen. Und wenn ich mir z.B. eine Aussage des ehemaligen LH Herwig van Staa in Erinnerung rufe (sinngemäß „ja, wenn in den Schigebieten nicht mehr genug Schnee liegt, dann muss man eben weiter nach oben ausweichen“), dann seh ich ehrlich gesagt nicht, dass die in Tirol maßgeblichen Leute, die am Tourismus sowohl direkt (Hoteliers etc.) als… Mehr »

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