„Polaschek sieht keinen Lehrermangel“ …
… titelt ORF online. Ist der Bildungsminister (funktionell) blind?
Ausgeschriebene Stellen
Rund 8.000 Voll- und Teilzeitlehrerstellen sind ausgeschrieben. 1.800 in Wien; immerhin 950 in Tirol. „Wir werden im kommenden Jahr jede Unterrichtsstunde halten können“, wird der Minister zitiert. Ja, das ist doch das absolute Minimum für einen Bildungsminister. Wir sollten jede Stunde mit Qualität [!] halten können; mit vollständig aus- und fortgebildeten Lehrkräften.
Quereinsteiger*innen
Aber: „Insgesamt beginnen im kommenden Schuljahr 500 Quereinsteigerinnen und -einsteiger ihre Berufslaufbahn als Lehrkräfte“. Das sind keine vollständig ausgebildeten Lehrkräfte. Das können ausgezeichnete Lehrerinnen und Lehrer sein, klar. Das können aber auch Fehlbesetzungen sein. Oder ist dem Minister die Ausbildung wurscht?
Lehramtsstudierende und Pensionist*innen
„Wo es bis zum Schulstart nicht gelingt, noch qualifiziertes Personal zu finden, sollen die Bildungsdirektionen Lehramtsstudierende in fortgeschrittenen Semestern ansprechen. In Einzelfällen stehen auch Pensionistinnen und Pensionisten in den Klassen.“ Auch unter Lehramtsstudierenden gibt es Naturbegabungen und sie können ausgezeichnete Lehrer*innen sein, aber auch sie sind nicht voll ausgebildet.
Pensionistinnen und Pensionisten sind fertig ausgebildet: klar. Aber wie sieht es dort mit der Fortbildung aus? Pensionist*innen können ausgezeichnete Lehrer*innen sein; klar. Sie können methodisch-technologisch aber auch ein paar Jahre hinten sein.
Aufgabe
Bildungsminister Polaschek kommt seiner eigentlichen Aufgabe – den Bildungsbereich vorausschauend zu strukturieren und zu gestalten – nicht nach. Der Mann ist Teil des Problems, nicht Teil der Lösung.